Ist das die Lösung für den Ärztemangel? Ein „Krone“-Lokalaugenschein im Zentrum für Gesundheit Salvida in der Gemeinde Kirchham, in dem sich unter einem Dach 45 Experten befinden. Die Administration wird zentral übernommen, auch deshalb bleibt mehr Zeit für Behandlungen.
In Kirchham (Bezirk Gmunden) steht seit August 2022 das Zentrum für Gesundheit Salvida. „Die Zufriedenheit der Patienten ist enorm“, versichert Geschäftsführer und Arzt Dominik Bammer (33) gegenüber der „Krone“.
Was macht Salvida so besonders?
Man versucht dort, Mängel, an denen das öffentliche Gesundheitssystem krankt, auszumerzen – etwa überbordende Bürokratie für Mediziner. „Die Ärzte kümmern sich wirklich nur um den Patienten. Alles andere, etwa Terminvereinbarung, Abrechnung, Reinigung, Equipment, übernehmen wir“, so der ehemalige Handball-Nationalteamspieler, der nach seinem Medizin-Studium auch noch Wirtschaft studierte. Für die Behandlung der Patienten nutzt man die Synergien und die kurzen Wege im Haus aus. Denn unter einem Dach praktizieren 45 Ärzte und Therapeuten sowie 28 Angestellte. Neben einer Gruppenpraxis für Allgemeinmedizin – in der Bammer selbst ordiniert – gibt es Physiotherapeuten, Masseure, Hebammen, Kosmetiker, Psychologen, Zahnärzte und Diätologen. In der Allgemeinmedizin werden am Vormittag 100 bis 160 Personen behandelt.
An drei Tagen wird operiert
Zudem gibt es eine Hausapotheke, ein Labor und die Tageschirurgie mit eigenem Eingang im Keller. „An drei Tagen in der Woche wird bei uns operiert. Bei Krampfadern muss man in Spitälern teilweise zwei Jahre lang warten, bei uns bekommt man eine hochqualitative und schnelle Versorgung, kann am selben Tag wieder nach Hause gehen“, erklärt Bammer. Geräte und Krankenschwestern werden in diesem Fall wieder von Salvida bereitgestellt, der Arzt muss „nur noch“ operieren.
Weitere Standorte sind geplant
Das „Mini-Krankenhaus“ kommt tatsächlich so gut an, dass bereits weitere Standorte geplant sind. „Ab Herbst wird im Mühlviertel gebaut. Es gibt auch fünf weitere Anfragen“, freut sich Bammer, der damit auch dem Fachkräftemangel den Kampf ansagen will. „Wir warten nicht auf die Zukunft, wir gestalten sie. Bei uns kann man auch sein Lehr- oder Berufspraktikum machen.“
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