Vor dem Schlafengehen im Kinderzimmer, während des Schulunterrichts oder einfach zwischendurch: Teenager stecken sich beinahe überall nikotinhältige „Snus“ in den Mund. Die Landtagsparteien wollen dieser Unsitte nun einstimmig einen Riegel vorschieben. Tabakfreie Nikotinbeutel und auch CBD-Produkte sollen für unter 18-Jährige in OÖ verboten werden
Die kleinen Nikotinbeutel sind der Renner. Man zwickt sie zwischen Zahnfleisch und Oberlippe ein. Dort bleiben sie rund 20 Minuten - die meist jungen Konsumenten nehmen das Nikotin über die Schleimhäute auf. Weil in den Beuteln zwar Nikotin, aber kein Tabak ist, fallen sie nicht in das heimische Tabakgesetz. Deshalb fehlt bisher eine eindeutige gesetzliche Regelung.
Vorschlag kam von SP-Jugendschutzlandesrat
Diese Lücke wollen nun alle Landtagsparteien einstimmig schließen. Tabakfreie Nikotinbeutel und auch pflanzliche Raucherzeugnisse (CBD-Produkte) sollen für unter 18-Jährige in Oberösterreich verboten werden. Der Vorschlag kam von Jugendschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ): „Ziel der Novelle ist, die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu schützen.“
Finaler Beschluss erst im Herbst
Allerdings fällt der finale Beschluss dazu erst im Rahmen des neuen Jugendschutzgesetzes im Herbst. Bis dahin kommen Teenies wohl weiterhin an die „Snus“. Die kleinen Beutel haben die Glimmstängel in Sachen Coolness längst abgelöst, meint Nicole Hartmann vom Institut Suchtprävention. Teilweise würden schon Zwölf- und 13-Jährige dazu greifen. Eines der großen Probleme dabei: „Die Langzeitschäden durch die Beutel sind, anders als bei Zigaretten, noch nicht erforscht“, warnt die Expertin.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.