„Wie einsam ist Österreich?" Diese Frage stellte die Caritas gemeinsam mit Magenta im Rahmen einer Sora-Studie über tausend Personen. Klar ist: Alleinsein nimmt aufgrund der Krisen zu. Somit ist diese Thematik aktueller denn je.
Einsamkeit wirkt sich auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die soziale Integration aus. Und immer mehr sind davon betroffen, wie die aktuelle Studie zeigt: 65 Prozent sind der Meinung, dass das Phänomen Einsamkeit tendenziell zunimmt (s. Grafik). Jeder Vierte gibt sogar an, sich seit der Pandemie einsamer zu fühlen. „Wir sehen, wie stark Einsamkeit in Österreich heute verbreitet ist. Und deutlich wird auch, dass Pandemie und Inflation sie wie ein Brandbeschleuniger verstärken“, sagt Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas.
Wegen Inflation weniger soziale Kontakte
Insgesamt geben 17 Prozent an, dass sie Treffen mit Freunden aufgrund der Preisanstiege reduzieren mussten. Bei Personen mit einem Haushaltseinkommen bis 1500 Euro muss sogar jeder Dritte die Sozialkontakte einschränken. Auch mit dem Alter steigt die Einsamkeit.
Österreichweit räumt fast jeder Dritte ein, dass die Lebensqualität durch Einsamkeit verringert wird. 25 Prozent wünschen sich mehr soziale Kontakte. Aber: Sechs von zehn geben an, dass das Thema noch immer ein Tabu ist, vor allem die Befragten im Osten. Stadt-Land-Unterschiede zeigen sich auch bei der Frage, ob man Personen habe, auf die man sich im Notfall verlassen könne.
Einsame Menschen in die Gesellschaft zu holen, ist Aufgabe der Politik und ganzen Gesellschaft.
Klaus Schwertner, Caritas-Geschäftsführer
Darüber reden hilft gegen das Gefühl des Alleinseins
So bejahen das in Wien nur die Hälfte, in der Steiermark und Kärnten schon 70 Prozent. Die meisten wünschen sich ein aktives Agieren der Politik.
Doch was hilft gegen Einsamkeit, wenn man keine Bezugspersonen hat? Persönliche Gespräche, auch mit Fremden. Das bietet das Plaudernetz seit drei Jahren (siehe Interview). Die Zahl der Anrufer wird sicher steigen.
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