Kranker Machthaber

Verschollener Lukaschenko wieder in Öffentlichkeit

Ausland
15.05.2023 22:50

Nach tagelangen Spekulationen über seine Gesundheit ist der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko bei einem Termin mit Militärs wieder zu sehen gewesen. Das Staatsfernsehen in Minsk zeigte den 68-Jährigen am Montag in einer militärgrünen Uniform.

Nach den Feierlichkeiten am 9. Mai zum Jahrestag des Siegs der Roten Armee über Hitler-Deutschland, welche Lukaschenko vorzeitig verlassen hatte, war er von der Bildfläche verschwunden - bis Montag. Doch auch auf den nun veröffentlichten Bildern und Videos sah man einen angeschlagen wirkenden 68-Jährigen, dessen linke Hand bandagiert war. Die im Exil lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja rief die Bevölkerung ihres Landes dazu auf, sich auf einen politischen Wechsel vorzubereiten. „Wir müssen auf jedes Szenario gut vorbereitet sein. Um Belarus auf den Weg der Demokratie zu bringen und eine Einmischung Russlands zu verhindern", schrieb sie am Montag auf Twitter.

Hubschrauber und Jets abgeschossen: Erhöhte Alarmbereitschaft
Der öffentliche Termin, den Lukaschenko am Montag wahrnahm, fand in einer Kommandozentrale der Armee statt. Dort sprach der Präsident mit heiserer Stimme über einen kürzlich im russischen Grenzgebiet Brjansk erfolgten Abschuss von Hubschraubern und Flugzeugen. Die Ereignisse am Samstag hätten Belarus in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, sagte Lukaschenko. „Da wurden vier Flugzeuge abgeschossen. Wir mussten darauf reagieren. Seither befinden wir uns in erhöhter Bereitschaft“, sagte er. Die russischen Behörden hatten bisher lediglich den „Absturz“ eines Hubschraubers bestätigt, aber keine Details genannt. Dagegen meldeten russischen Medien, dass zwei Suchoi-Kampfjets der Typen Su-34 und Su-35 sowie zwei Hubschrauber vom Typ Mi-8 mit Raketen abgeschossen worden seien.

(Bild: AP)
Der weißrussische Präsident hat sich nach tagelangen Spekulationen um seine Gesundheit wieder in der Öffentlichkeit blicken lassen. (Bild: AP)
Der weißrussische Präsident hat sich nach tagelangen Spekulationen um seine Gesundheit wieder in der Öffentlichkeit blicken lassen.

Lukaschenko, der Russland im Krieg gegen die Ukraine unterstützt, sagte, dass die Jets und Hubschrauber abgeschossen worden seien. Dagegen wiesen die ukrainischen Luftstreitkräfte am Sonntag eine Verantwortung zurück und behaupteten, die russische Flugabwehr selbst habe ihre Technik abgeschossen

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