NGO fordert Verbot

Greenpeace: 227 Privatjets in Österreich gemeldet

Österreich
16.05.2023 08:21

Ein Greenpeace-Report hat zum ersten Mal die österreichische Privatjet-Branche näher untersucht. Demnach sind derzeit 227 aktive Privatflugzeuge in Österreich gemeldet. Diese verursachten in den vergangenen vier Jahren insgesamt mindestens 407.000 Tonnen CO2-Emissionen, flogen rund 96 Millionen Kilometer und umkreisten somit 2399 Mal die Erde, kritisierte die NGO.

Mehr als die Hälfte aller klimaschädlichen Privatjet-Emissionen werden laut dem Report von den drei Charterfirmen Avcon Jet, Sparfell und GlobeAir verursacht. Die Konzerne Glock, Porsche und Red Bull sind demnach „die prominentesten Firmen mit eigenen Privatflugzeugen“. „Während die Welt in Flammen steht, jettet eine kleine Elite weiter um die Welt, als gäbe es kein Morgen. Ein Privatjet-Verbot ist unerlässlich, um diesem klimaschädlichen Geschäft europaweit ein klares Ende zu setzen“, so Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich.

Greenpeace fordert Privatjet-Verbot
Greenpeace forderte die österreichische Regierung auf, „diesen exzessiven Luxus-Emissionen einen Riegel vorzuschieben und sich für ein Privatjet-Verbot einzusetzen“. Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) solle das Thema auch beim nächsten EU-Verkehrsgipfel Anfang Juni auf die Agenda setzen, appellierte Greenpeace.

Pandemie sorgte für mehr Privatflüge
Für die Analyse wurden die zu Beginn des Jahres aktiven und bei der österreichischen Luftfahrtbehörde Austro Control gemeldeten österreichischen Privatflugzeuge und ihre Flugbewegungen zwischen 2019 und 2022 untersucht. Der Report zeige, dass die Privatflug-Branche stark wächst. „2022 stiegen die klimaschädlichen Emissionen auf ein Rekordniveau, so hat sich die Anzahl der Privatflüge von 2019 auf 2022 mehr als verdoppelt“, so die NGO. Die Corona-Pandemie verpasste der Branche einen zusätzlichen Schub.

Zwei Drittel aller Privatflüge sind demnach Kurzstrecken. „Die meist geflogene Route von österreichischen Privatjets ist Paris - Genf: eine Strecke, die per Zug in lediglich 3,5 Stunden Fahrzeit erreichbar ist“, kritisierte Greenpeace. Die Basis der Greenpeace-Analyse bildete die Datenbank der Crowdsourcing-Plattform Opensky-Networks, die mit den Daten der österreichischen Luftfahrtbehörde verknüpft wurde.

Porträt von krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right