SPÖ kritisiert Zeitpunkt des Hauptplatz-Umbaus in Amstetten und befürchtet massive Umsatzeinbußen für die Wirtschaft. Die ÖVP spricht indes von Stimmungsmache.
Mit dem Austausch alter Leitungen hat der millionenschwere Umbau des Amstettner Hauptplatzes begonnen. Bis zum Herbst 2024 soll das Zentrum der Stadt, wie berichtet, grüner, belebter und ruhiger werden. Aktuell ist vor allem von Letzterem naturgemäß wenig zu spüren. Sehr zum Ärger der SPÖ, die zusätzlich ordentlich Staub aufwirbelt. „Bereits kurz nach Baubeginn kamen Menschen auf uns zu und machten ihrem Ärger Luft“, betont Baustadtrat Bernhard Wagner.
„Entgehen wertvolle Einnahmen“
Vor allem Gastronomen hätten den Kontakt zu den Sozialdemokraten gesucht. Deren Gäste würden aufgrund des Lärms nämlich nicht am Hauptplatz sitzen bleiben. „Vor allem den Wirtsleuten entgehen dadurch wertvolle Einnahmen“, so Klubsprecher Helfried Blutsch, der sich daher gewünscht hätte, das Projekt um einige Jahre zu verschieben.
„Könnte uns Genick brechen“
Auch die Kosten stoßen den Roten sauer auf. „In unsicheren Zeiten mit dem Hauptplatz, dem Bad und dem Bauhof gleich drei Großprojekte auf einmal in solch unsicheren Zeiten durchzuziehen, könnte den Finanzen der Stadt das Genick brechen“, so Blutsch, der von „Prestigeprojekten, Werbung und Inszenierung“ spricht.
„Verständnis überwiegt“
Die ÖVP betont wiederum, dass die Arbeiten an der Infrastruktur auch ohne Hauptplatzumbau notwendig gewesen wären. Die Wasserleitungen seien bereits mehr als 60 Jahre alt, zudem werde unter anderem ein Glasfaserkabel verlegt.„Wir haben außerdem den Standlern des Bauernmarktes und den Schanigartenbetreibern die Gebühren während der Baustellenzeit erlassen“, so Vizebürgermeister Markus Brandstetter, der der SPÖ Stimmungsmache vorwirft: „Ich bin laufend mit betroffenen Anrainern im Gespräch, um die Arbeitsschritte während der Bauzeit zu besprechen. Bei meinen Gesprächen konnte ich überwiegend Zustimmung und Verständnis für die Einschränkungen erfahren“, so Brandstetter.
„Finanzierung gesichert“
Auch die Finanzierung sei gesichert, betont er: „Alleine Alleine in diesem Jahr wies der Rechnungsabschluss 11,3 Millionen Euro auf. Mit diesen Einnahmen können wir neben anderen Projekten wie der Aussetzung der Mietzinserhöhung der rund 450 stadteigenen Sozialwohnungen, den Hauptplatz zukunftsfit finanzieren.“
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