Unsere Kinder mit Wissen schützen: Die Pädagogische Hochschule Steiermark startet im Herbst mit einem Schwerpunkt gegen Gewalt und Missbrauch.
Ein gebrochener Arm, blaue Flecken am Gesäß: Solche Verletzungen gehören im Lkh Hochsteiermark zum Alltag, sind Alarmsignal: Noch viel zu oft werden Kinder Opfer von Gewalt und Missbrauch. „Ein Drittel erlebt mittlere bis schwere Gewalt. Dennoch bleiben 90 Prozent aller Missbrauchsfälle unerkannt“, zitiert Kinderarzt Reinhold Kerbl eine deutsche Studie, die auch auf Österreich umgelegt werden kann.
Es sei kein neues Phänomen, aber früher kein Thema gewesen - erst unlängst wurden traurige Beispiele publik.
Mehr Weiterbildungen für Lehrerinnen ab Herbst
Gerade Bildungseinrichtungen zeigen da noch Lücken auf, die Pädagogische Hochschule startet daher gemeinsam mit der steirischen Bildungsdirektion mit einem Schwerpunkt an Weiterbildungen für tätige Lehrerinnen im Herbst - gestern fand dazu eine Auftakt-Veranstaltung statt: „Es fehlt oft am Wissen und der Handlungssicherheit“, ortet Professorin Monika Gigerl ein Problem.
Kinderschutz-Gruppen, wie sie bereits seit 2004 in Krankenhäusern verpflichtend sind, könnten dabei zusätzlich helfen, genauso wie andere Konzepte: Noch passiert viel freiwillig, künftig plant man aber auch stärker zu kontrollieren.
Neue Räume für Gewaltschutz in Leoben
Am morgigen Mittwoch wird auch im obersteirischen Leoben ein weiterer Schritt in Richtung Gewaltschutz gesetzt: 16 Jahre nach Eröffnung bekommt die Außenstelle des Gewaltschutzzentrums Steiermark neue Räumlichkeiten. „Die Anzahl der zu betreuenden Personen nimmt zu“, sagt eine Sprecherin. „Dennoch sind wir in allen Regionen gut versorgt.“
Neben Leoben kann man sich auch in Graz, Feldbach, Leibnitz, Liezen, Bruck an der Mur und Hartberg an die Organisation wenden. „Jeder kann anrufen und gerade auch dann, wenn man sich nicht sicher ist. Experten helfen dann weiter.“
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