Rund 1800 Einwohner hat die Gemeinde Enzenkirchen im Bezirk Schärding. Doch einige Bewohner zittern nun um ihre Garagen, Gartenhütten Pools oder sogar Häuser. In der Gemeinde hat man es nämlich womöglich mit den Baugenehmigungen in den vergangenen Jahren nicht ganz so genau genommen.
Auslöser der Affäre war ein Nachbarschaftsstreit, im Zuge dessen klar wurde, dass eine Familie seit 17 Jahren in einem Haus wohnt, das so nicht gebaut werden hätte dürfen. Im Sommer 2022 fällte der Landesverwaltungsgerichtshof ein hartes Urteil. Das zum Teil auf Grünland errichtete Prachtanwesen muss abgerissen werden – samt Pool und Garage.
Abschlussbericht übermittelt
Im Laufe der Ermittlungen, in die sich auch das Landeskriminalamt einschaltete, kamen immer mehr mögliche Schwarzbauten ans Licht. Nun wurde der Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft Ried übermittelt. „Wir haben es jetzt mit 27 Verdachtsfällen von mutmaßlichen Schwarzbauten zu tun“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried. Unter den Objekten befinden sich auch einige Einfamilienhäuser.
Ehemalige Bürgermeister beschuldigt
Ob auch wirklich alle abgerissen werden müssen, wird wohl erst das Verfahren zeigen, wenn es denn dazu kommt – denn noch wurde nicht Anklage erhoben. Im Visier der Ermittler stehen aber nicht nur die Schwarzbauten, sondern auch die Politiker, die diese eventuell ermöglicht haben. Beschuldigt sind zwei ehemalige Bürgermeister und ein Amtsleiter der Gemeinde. Der Strafrahmen bei einer Verurteilung: sechs Monate bis fünf Jahre Haft.
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