Da war viel mehr drin! Österreich verließ auch nach seinem dritten Spiel bei der Eishockey-A-WM als Verlierer das Eis. Gegen Dänemark egalisierte Thomas Raffl im zweiten Abschnitt das 0:1, verkürzte Schneider im Finish auf 2:3, schien ein Punktgewinn möglich. Doch das Team von Roger Bader agierte zu fehlerhaft, ging mit 2:6 unter.
Das erste Drittel gegen die Dänen zeigte einmal mehr, dass bei einer Eishockey-WM praktisch jeder kapitale Schnitzer bestraft wird. Diesmal passierte er in der Anfangsphase Marco Rossi, der in der 10. Minute, anstatt auszuputzen, Stürmer Ehler die Scheibe am Silbertablett servierte: Der Däne nahm Maß, bezwang Goalie Kickert mit einem platzierten Schuss ins Eck.
Bitter für Österreich, dass im ersten Drittel über weite Strecken eine gute Figur abgab, eine dicke Ausgleichs-Chance vorfand: Doch der Schuss von Verteidiger Heinrich klatschte von der Stange ins Feld zurück (17.). Davor war Marco Huber mit seinem Abschluss an Torhüter Dichow gescheitert, Wolf bei seinem Vorstoß im letzten Moment entscheidend behindert worden. In einigen Situationen fehlte aber es aber dem Angriffs-Spiel des ÖEHV-Teams, das im ersten Abschnitt vier Torschüsse abfeuerte, an Präzision, auf der Gegenseite erwies sich Kickert einmal mehr als sicherer Rückhalt.
Verdienter Ausgleich im 2. Drittel
Die erste Chance der Dänen im Mitteldrittel parierte Kickert nach Schuss von Jensen (25.), das zweite Powerplay im Spiel nutzte Österreich dann zum verdienten Ausgleich, hatte endlich auch das nötige Glück: Thomas Raffl lenkte im Torraum einen Heinrich-Schuss von der blauen Linie mit dem Schlittschuh zum 1:1 ab (28.). Dann wackelte Österreich in der Abwehr, musste Kickert gegen Poulsen (29.) einen erneuten Rückstand verhindern.
Auf der Gegenseite scheiterte Rossi mit seinem Schuss an Dichow (31.), bekamen die Zuschauer in der Nokia-Arena einen flotten Schlagabtausch zu sehen. Weil Wimmer an der gegnerische blauen Linie fürchterlich patzte, zog Ehlers solo auf Kickert los - einmal erwies sich der Torhüter als Retter in höchster Not (34.).
Der nächste Schnitzer kurz darauf wurde bestraft, auch weil die Schiris in der Entstehung zum Treffer einen harten Banden-Check gegen Nissner nicht ahndeten. Andersen nutzte die Chance, bezwang Kickert aus kurzer Distanz zum 2:1 (33.). Die Schlussphase gehörte den Österreichern: Nissner, Schneider und Nickl scheiterten allesamt an Dichow.
Zu Beginn des dritten Abschnitts hielt wieder das Pech im Spiel der Österreicher Einzug: Nissner traf nach einer gelungenen Kombination nur die Stange (42.), kurz darauf scheiterte Rossi aus aussichtsreicher Position. Wie es geht, zeigten die Dänen bei ihrem ersten Torschuss im Schlussdrittel: Kapitän Jensen Aabo nutzte die sich bietenden Räume und hämmerte den Puck herrlich zum 3:1 ins Kreuzeck (47.).
Doch Österreich steckte nicht auf, kam 2:03 Minuten später zum 2:3: Nach idealer Vorarbeit von Rossi brachte Schneider mit seinem ersten Turnier-Tor Rot-Weiß-Rot aus kurzer Distanz wieder heran (49.). Ehe sich das Bader-Team selbst auf die Verliererstraße bugsierte: Mit einem unnötigen Beinstellen brachte Zündel seine Kollegen in Bedrängnis: Im Unterzahlspiel patzte dann Wolf, schoss Jensen durch die Beine Kickerts zum 4:2 ein.
Ein Punkt nach drei Spielen
74 Sekunden später machte Lassen den Sack zu, schoss nahezu unbedrängt zum 5:2 ein - die nächste Unkonzentriertheit im Defensivspiel. Das 6:2 von Russell (58.) war nur noch Draufgabe. Damit steht Österreich nach drei Spielen - darunter die Matches gegen die in Reichweite agierenden Franzosen und Dänen - mit einem Punkt da. Am Mittwoch ist man gegen die USA krasser Außenseiter, es droht die vierte Niederlage beim heurigen Turnier.
Österreich - Dänemark 2:6 (0:1, 1:1, 1:4)
Tore: 0:1 (10.) Ehlers, 1:1 (28./PP) T. Raffl, 1:2 (34.) Andersen, 1:3 (47.) Jensen Aabo, 2:3 (49.) Schneider, 2:4 (52.) Jensen, 2:5 (54.) Lassen, 2:6 (58.) Russell.
Österreich: Kickert; Nickl, Wolf; Zündel, Heinrich; Maier, Brunner; Strong, Wimmer; Wukovits, M. Huber, P. Huber; Schneider, Nissner, T. Raffl; Haudum, Rossi, Zwerger; Thaler, Achermann, Ganahl.
Dänemark: Dichow; M. Lauridsen, Lassen; Jensen Aabo, Koch; O. Lauridsen, Krogsgaard; Gammelgaard, Aagaard; Ehlers, Russel, Jensen; Storm, Poulsen, Boedker; Andersen, Moelgaard, Scheel; Olesen, Wejse, Bau
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