Im langen Gras verstecken derzeit viele Rehe ihre Neugeborenen vor Feinden. Wird die Wiese gemäht, bedeutet das für die Tiere Lebensgefahr. Denn bei Gefahr machen sie sich klein, sind so für den Landwirt unmöglich zu sehen.
Im Mai und Juni werden die meisten Rehkitze geboren, die von den Müttern oft im langen Gras „versteckt“ werden. In diesen Zeitraum fällt auch der erste Grasschnitt, was für die Tiere Lebensgefahr bedeutet. Denn in den ersten Lebenswochen fehlt ihnen der Fluchtinstinkt, sie ducken sich bei Gefahr nur tiefer ins Gras und sind so für die Landwirte unmöglich zu sehen.
Kitze mit Drohnen aufspüren
Um die Tiere vor dem Mähtod zu bewahren, setzen viele auf Unterstützung aus der Luft. So auch Michael Parhammer aus St. Lorenz, der seit zwei Jahren in den frühen Morgenstunden mit Drohnen in 70 bis 100 Metern Höhe Wiesen überfliegt, die gemäht werden sollen. „Wer schon einmal ein Rehkitz in der Hand gehabt hat, weiß, warum ich das mache“, so der 59-Jährige.
Wer schon einmal ein Kitz in der Hand gehabt hat, weiß, warum ich das mache.
Michael Parhammer, Drohnenpilot
Während Mahd in Kiste gesperrt
Mittels Wärmebildkamera werden dann die Jungen aufgespürt und von Helfern in Kisten gesperrt, in denen sie bis nach der Mahd bleiben. Danach werden sie freigelassen und von der Geiß wiedergefunden.
Gefahr für Kühe durch Leichengift
„Sollten Wanderer diese Kisten finden, bloß nicht öffnen“, bittet Hans Hackl, der sich im Mühlviertel der Kitzrettung mittels Drohne verschrieben hat. Rund 70 Jungrehe pro Saison rettet der 61-Jährige und sorgt so auch für gesunde Kühe. Gerät nämlich ein Tier ins Silofutter, kann das Leichengift schwerwiegende Folgen für deren Gesundheit haben.
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