Brief an Regierung

Lebensmittelhandel fordert mehr Fairness

Politik
16.05.2023 19:46

Der Lebensmittelhandel will in der aktuellen Teuerungsdebatte nicht als Buhmann der Nation dastehen und in einem Brief an die Bundesregierung für mehr Fairness in der Debatte appelliert.

„Das Narrativ, wonach der Lebensmitteleinzelhandel der große Profiteur der hohen Inflation sei, stimmt nicht“, schreiben die Firmenchefs bzw. -chefinnen von Spar, Rewe, Hofer, Lidl, Mpreis, Unimarkt, Denns, 1600 selbstständige Kaufleute sowie Vertreter vom Handelsverband. Mit „großer Verwunderung und Irritation“ habe man den letzten Auftritt der Klubchefin der Grünen in der ORF-„Pressestunde“ wahrgenommen, bei dem der Lebensmitteleinzelhandel de facto als alleiniger Verursacher der Teuerung hingestellt worden sei. „Derart rufschädigende und irreführende Kommentare können wir nicht länger hinnehmen“, heißt es in dem Schreiben.

Die Branche weist erneut darauf hin, dass die Gewinnspanne eines Handelsunternehmens nicht die Differenz zwischen Verkaufspreis und Einkaufspreis sei. Im März verteuerten sich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke in Österreich im Schnitt nach HVPI-Berechnung (harmonisierter Verpraucherpreisindex) um 14,6 Prozent. Am Mittwoch wird die Statistik Austria die Inflationsdaten für April veröffentlichen.

Forderung nach Aussetzung der Mehrwertsteuer
Opposition und Gewerkschaft fordern schon länger die Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel. „Preisregulierungen sind das einzige, was nachhaltig gegen die Teuerung hilft und es ist höchst an der Zeit, dass dies auch in Österreich umgesetzt wird“, meinte SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter am Dienstag. Auch unter den Handelsvertretern werden Rufe nach einer Senkung der Mehrwertsteuer lauter.

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