Der Schweizer Martin Dellenbach ist nun auch Obmann in Lafnitz. Im „Krone“-Interview erklärt er, warum er sich im Fußball engagiert, wie das „Fußball-Bollwerk“ der Oststeiermark aussehen soll und welche Rolle dabei Percy van Lierop spielt.
Herr Dellenbach, letzten Samstag wurden Sie offiziell zum neuen Obmann in Lafnitz gewählt. Was ist der Plan?
Dellenbach: Wir wollen ein Fußball-Bollwerk Oststeiermark schaffen. Ich bin ja bereits Geschäftsführer der Akademie in Hartberg und auch beim TSV in der Bundesliga beteiligt. Mit Lafnitz gab es eine Möglichkeit, einen Klub in der Zweiten Liga zu übernehmen. Es soll nun ein durchgängiges Modell geschaffen werden: Von der U12 bis U18 in der Akademie, weiter über die Landesliga und die Zweite Liga in Lafnitz bis in die Bundesliga zu Hartberg. Es soll eine ideale Plattform gefunden werden.
Martin Dellenbach, geboren 1966 in Basel, später Lehre als Automechaniker, zehn Jahre im Motorsport als Teamchef aktiv (u.a. Langstrecken-WM). In den 90er-Jahren wurde der Schweizer mit Autowaschanlagen zum Millionär. Er ist Geschäftsführer der Hartberg-Akademie und neuer Obmann in Lafnitz.
Klingt ein bisschen nach Red Bull-Philosophie...
Dellenbach: Eine Salzburg-Kopie? Nein, wir wollen eine eigene DNA schaffen. Ich habe einst in Basel ein Konzept entwickelt, das perfekt auf den Fußball anwendbar ist. Ich komme zwar aus der Wirtschaft, aber ein Fußballklub ist heute in vielen Bereichen wie ein Geschäftsmodell zu führen.
Wie ist nun Ihre Rolle bei Lafnitz? Wie sind künftig die Aufgaben verteilt?
Dellenbach: Ich bin Obmann, Bernhard Loidl bleibt als Präsident und Hauptsponsor. Sobald alle Voraussetzungen geschaffen sind, werden wir in Lafnitz investieren. Letztlich sehen wir aber das große Ganze – mit der Akademie und den Klubs. Wenn letztlich alle in der Region Oststeiermark an einem Strang ziehen, werden am Ende auch alle davon profitieren.
Percy van Lierop, geboren 1974 in den Niederlanden. Als Jungspieler bei PSV Eindhoven traf er u.a. auf Weltmeister Romario. Im Jugendnationalteam spielte er mit Clarence Seedorf und Giovanni van Bronckhorst. Als Trainer war er in unterschiedlichen Rollen bei RB Salzburg, Ajax Amsterdam und Basel.
Herr van Lierop, Sie agieren in Hartberg wiederum als Direktor der Fußball-Entwicklung, besitzen die Pro Lizenz. Ist es ein Thema, dass Sie nach dem Abgang von Philipp Semlic das Traineramt in Lafnitz übernehmen werden?
Das ist kein Thema für mich. Mir gefällt meine aktuelle Rolle sehr gut.
Wer wird dann Trainer?
Dellenbach: Das werden die nächsten zehn Tage zeigen. Kadertechnisch werden wir aber sicher nicht alles auf den Kopf stellen. Einige haben laufende Verträge.
Wie ist der Austausch mit Hartberg-Trainer Schopp?
Van Lierop: Sehr gut. Wir sind natürlich regelmäßig im Austausch. Er sieht das große Ganze, ist eine Riesenhilfe in der Region. Man sieht, wie er im Frühjahr die Hartberg-Mannschaft wieder in die Spur gebracht hat.
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