Bis auf den letzten Sitzplatz war das Footballzentrum Ravelinstraße ausverkauft, als die WU Tigers im ACSL-Spitzenspiel vergangenen Samstag auf den amtierenden Champion, die Uni Wien Emperors, krachten. Und das Duell hielt, was es versprochen hatte: In der letzten Sekunde konnten sich die Wirtschaftsstudenten dank eines Field Goals den 17:14-Sieg und damit das First-Seed-Ticket fürs Halbfinale sichern.
„Ich muss ehrlich sagen, ich war natürlich ziemlich nervös. Wer mich kennt und das Spiel gesehen hat, weiß, dass ich in erster Linie Receiver bin und als Kicker (meine zweite Position) vorher das ganze Spiel nicht gut drauf war. In dem Moment vor dem letzten Field Goal habe ich dann versucht, alles auszublenden und einfach draufzuhauen“, kommentierte David Vybiral im krone.at-Exklusivinterview seinen spielentscheidenden Kick. „Man will das Team und die Zuschauer nicht enttäuschen. Als der Ball dann zwischen die Pfosten ging, war das natürlich pure Erleichterung - ein Moment, den ich sicher nie vergessen werde.“
„Job’s not finished“
Mit dem Sieg am vierten Gameday - dem Rheuma-Awereness-Gameday (mehr dazu im Video unten) - konnten die Tigers das Fundament für den ganz großen Triumph legen. Übermut habe für die Männer der WU dennoch keinen Platz. „Das war jetzt ein Schritt in die richtige Richtung und wir haben gute Voraussetzungen, aber in der ACSL kann es immer Überraschungen geben, deswegen müssen wir jetzt weiter hart an uns arbeiten und fokussiert bleiben. Man darf sich nie zu sicher fühlen. So wie Kobe Bryant damals in den NBA Finals gesagt hat: ‚Job’s not finished‘“, so Vybiral.
Das Rezept zur Championship verrät Teamkollege Benedikt Brauner, der mit einem Touchdown ebenfalls wesentlich zum Sieg über die Uni Wien beitragen konnte: „Wir sind extrem diszipliniert in dem, was wir tun. Mit ein paar Anpassungen im Gameplan und ausreichender Vorbereitung sind wir zu 100 Prozent bereit, die Trophy mit nach Hause zu nehmen. Ich weiß, dass jeder Coach und jeder Spieler in unserem Team alles für dieses Ziel gibt. Und ich bin überzeugt, dass wir auf jeder Position das Potenzial haben, Champions zu werden.“
Das Team müsse bereit sein, unter Druck die richtigen Entscheidungen zu treffen, dann winke den Tigers Großes.
„Das ist schon einzigartig“
Ob Brauner dabei wieder zum entscheidenden Faktor wird? Sein Lauf in die Endzone lieferte jedenfalls einen ersten Vorgeschmack, wozu die Offense fähig ist. Wie es sich anfühlt, wenn einem über 1000 Fans zujubeln? „Man ist mental so sehr aufs Spiel fokussiert, dass man den Jubel der Fans im ersten Moment gar nicht wirklich wahrnimmt. Aber wenn das Play vorbei ist und man Richtung Sideline joggt, ist es schon ein Hammer Gefühl wenn so viele Zuschauer für dich und dein Team jubeln. Das ist schon einzigartig.“
Titelverteidiger optimistisch
Des einen Freud ist des anderen Leid. Für die Emps wollte es am Ende einfach nicht zum Sieg reichen, davon wollen sich die Titelverteidiger allerdings nicht unterkriegen lassen. „Wir haben gesehen, dass wir auch unter Druck arbeiten können und dass es uns nicht spielerischer Qualität mangelt, sondern an fehlender Consistency“, resümiert Wide Receiver Michael Köck die Pleite. „Wenn wir es schaffen, unsere Leistung stets oben zu halten und durchgehend delivern, dann haben wir gute Chancen auf die Back-to-back Championship.“
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