Die Grazer Grünen laden zwei Travestie-Künstler in ihr Parteihaus ein. ÖVP und FPÖ orten „Provokation“ und „Wahnsinnigkeiten“.
Schon in Wien hatten derartige Veranstaltungen in Szenelokalen für heftige Proteste, Gegendemonstrationen und einen großen Polizeieinsatz gesorgt. Nun wird auch in Graz zu einer umstrittenen „Kinderbuchlesung“ geladen: Am 21. Mai kommen die Dragqueens Gloria Hole und Candy Licious in die Landeshauptstadt, um Kindern aus Büchern vorzulesen, und, wie sie betonen, „Toleranz“ und „Vielfalt“ zu fördern.
Dass die Grünen die beiden Travestie-Künstler, die mit Perücken und in schrillen Kostümen auftreten, in ihr Parteihaus am Kaiser-Franz-Josef-Kai eingeladen haben, sorgt bereits im Vorfeld für einen großen Polit-Wirbel.
Anna Hopper, Gemeinderätin der Grazer Volkspartei, hält Dragqueens zwar für gesellschaftlich akzeptiert - dass aber ausgerechnet Kinder offensiv mit der Gender-Thematik konfrontiert werden, sei der falsche Weg: „Mit dieser Kinderbuchlesung wollen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und die Grünen bewusst provozieren und ihre linke Agenda propagieren.“ Auch Psychologen würden derartige Aktionen „kritisch sehen“, argumentiert Anna Hopper.
„Links-Linke Gender-Ideologie“
Nicht minder scharfe Kritik an „derartigen grünen Wahnsinnigkeiten“ kommt von den Freiheitlichen: „Kinder für links-linke Gender-Ideologie einzuspannen, hat in Graz keinen Platz“, wettert Landtagsabgeordneter Stefan Hermann. Politische Grabenkämpfe dürfe man nicht auf dem Rücken der Kleinsten austragen, so der Politiker, der eine Absage der Lesung fordert.
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