Weil eine Frau aus Wien-Floridsdorf anscheinend ihren Tesla „ungünstig“ geparkt hatte, griff ein Müllmann zum Schlüssel und zerkratzte der Lenkerin ihren Wagen. Doch ganz so fremd war der Autokratzer dann doch nicht. Aufnahmen der Kabinenkamera zeigen: Männer im orangen Anzug. Bei dem Kratzer handelte es sich um einen Mitarbeiter der MA 48.
Die 42-jährige Besitzerin des Wagens ist erzürnt. Zuvor musste die Frau sich mit Hass-Botschaften quälen, die immer wieder auf ihrer Windschutzscheibe hinterlassen wurden. Grund für die Aufregung soll ein Umkehrparkplatz gewesen sein, auf dem unsere Leserreporterin aus Floridsdorf ihren Tesla immer wieder abgestellt hatte.
Tesla-Fahrerin solle sich nicht wundern
„Die Müllabfuhr muss hier täglich zufahren und wird dabei von dir behindert“, hieß es in der unbekannten Botschaft, die der „Krone“-Leserin hinterlassen wurde. „Falls Ihre Karre also beschädigt oder abgeschleppt ist, brauchen Sie sich nicht zu wundern“, führten die Klagenden in dem Schreiben weiter aus.
Das soll die lebenswerteste Stadt der Welt sein?
„Krone“-Leserin
Doch die Drohungen wollte die 42-Jährige nicht auf sich sitzen lassen. Sie prüfte vergangenen Donnerstag die Kabinenkamera des Wagens. „Ich wollte wissen, wer sich so bei meinem Auto herumtreibt“, erklärt die Frau im Gespräch mit krone.at. Eine Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Kaum auf „Play“ gedrückt, stechen ihr zwei Männer mit orangen Anzügen ins Auge. Einer davon - er hatte einen Schlüssel in der Hand - spazierte an ihrem Luxusauto vorbei und demolierte die linke Fahrertüre. Es stellt sich bei den Aufnahmen heraus, dass es sich um zwei Mitarbeiter der Müllabfuhr handelte.
„Das soll die lebenswerteste Stadt der Welt sein?“, fragt die 42-Jährige verärgert. Sie könne nicht einmal parken, ohne Angst vor Mitarbeitern der Stadt zu haben.
„Wollen der Sache natürlich nachgehen“
krone.at hat nach dem Vorfall mit MA 48 gesprochen und die Stadt über den Vorfall informiert. Die Situation sei dort allerdings noch nicht bekannt. „Wir haben dazu keinen Schadensfall bekommen“, teile MA 48 Sprecherin Nicole Puzsar mit. Dennoch müsse der Vorfall natürlich zur Anzeige gebracht werden. „Wir werden der Sache allerdings natürlich nachgehen“, betont Puzsar.
Zur Anzeige gebracht hat die 42-Jährige den Vorfall tatsächlich schon. „Gut“, findet Puzsar. Ermitteln muss schließlich dennoch die Polizei.
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