Nach dem 500-Millionen-Familienpaket appelliert ÖVP-Ministerin Susanne Raab in der „Krone“ an die Eltern. Ein Gespräch über Eigenverantwortung, staatliche Hilfe und den Faktor Arbeit.
„Wir brauchen die Familien auf unserer Seite, damit die Gelder auch zum Wohle der Kinder eingesetzt werden. Sie sind das Schützenwerteste in unserer Gesellschaft. Ich appelliere daher an die elterliche Verantwortung.“
Bis Ende 2024 pro Kind 60 Euro im Monat extra
Die türkise Familienministerin will mit dem - nach viel Kritik - letztlich doch geschnürten neuen Regierungs-Hilfspakets „in Zeiten der hohen Inflation und der Rekordteuerung besonders helfen“. Wie berichtet, gibt es bis Ende 2024 pro Kind 60 Euro im Monat extra bzw. 1080 Euro gesamt. Die Sonderzahlung wird automatisiert, ohne komplizierten Antrag, überwiesen.
„Der Staat kann nicht jedem Einzelnen helfen“
Nachdenklicher Nachsatz von Raab auch als Absage an weitere (schuldenfinanzierte) Forderungen wie etwa eine sogenannte Kindergrundsicherung im „Krone“-Gespräch: „Der Staat kann aber nicht Gesamtverantwortung für jeden Einzelnen übernehmen!“ Hier ist ihr - wie auch ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer, der mit seinem Sager jüngst in einem „ZiB 2“-Interview mit Moderator Armin Wolf die Wogen hochgehen ließ - „der Faktor Arbeit und Erwerb als langfristige Prävention vor der Armut wichtig“.
Denn der aktuell hohe Arbeitskräftemangel auf dem heimischen Markt biete jedenfalls viele Chancen. Gleichzeitig müsse natürlich die Kinderbetreuung, besonders im Falle von vielen bedürftigen Alleinerzieherinnen, die gemeinhin als „Working Poor“ gelten - also trotz Beschäftigung unter die Armutsgrenze fallen -, ausgebaut werden.
„Wer arbeiten kann, soll auch arbeiten gehen“
In der aufgeheizten Diskussion ist es der ÖVP-Familienministerin aber auch wichtig zu betonen: „Das wirklich engmaschige Sozialnetz in Österreich kann nur dauerhaft finanziert werden, wenn alle, die arbeiten können, auch arbeiten gehen!“
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