Bewohner in Angst

„Trauen uns kaum noch aus der Wohnung“

Hans Jörg Schimanek hört sich die Sorgen der besorgten Bewohner an.

(Bild: Franz Hödl)

Tritte gegen die Tür, Bewohner werden mit Steinen beworfen: Eine Jugendbande sorgt für Angst und Schrecken in der Wiener Großfeldsiedlung.

Bewohner der Großfeldsiedlung in Wien-Floridsdorf trauen sich kaum noch vor die Tür. „Schon im Vorjahr haben uns die 12- bis 16-Jährigen das Leben zur Hölle gemacht. Jetzt, wenn es wieder wärmer wird, geht das Treiben wieder los“, so Hermann und Hermine K.

Vergangenen Sonntagabend erst kam es zu Randale im Stiegenhaus. „Die Wohnungstüre wurde gerammt und dabei das Schloss fast aus der Verankerung gerissen, sodass wir jetzt einen Schlosser zur Reparatur holen müssen“, beklagt die Pensionistin. 

Vergangenen Sonntag wurde die Wohnungstüre richtiggehend gerammt und dabei das Schloss fast aus der Verankerung gerissen.

Hermine K. ist völlig verängstigt

Leider sei die Polizei erst rund 40 Minuten nach dem Anruf vor Ort gewesen. „Aber mit Funkstreife und uniformierten Beamten nützt das ohnehin wenig. Denn wenn die Bande Autos und Polizisten sieht, verschwindet sie ja umgehend zwischen den Häuserfronten“, meint Hermann K. Von ähnlichen Erlebnissen berichten auch andere Betroffene, die Altbezirksrat Hans Jörg Schimanek zu Hilfe gerufen haben. So berichten Anrainer, dass sie bei abendlichen Spaziergängen mit ihren Hunden mit Steinen beworfen werden, ebenso die Fenster und Hausmauern.

In der Großfeldsiedlung treibt eine Jugendbande ihr Unwesen.

(Bild: Franz Hödl)

Selbst mit Geldforderungen sei man laut Aussage einer weiteren Betroffenen schon belästigt worden: „Gib mir fünf Euro, sonst lasse ich dich nicht ins Stiegenhaus!“, soll ein Bandenmitglied gedroht haben.

Schimanek fordert jetzt nicht nur Wiener Wohnen, sondern auch die Polizei zum sofortigen Handeln auf: „Hier bedarf es einer umfassenden Polizeiaktion, allerdings durch Beamte in Zivil. Es kann nicht angehen, dass ältere Menschen, die ihre Miete bezahlen und - wie sie sagen - bisher gerne hier gewohnt haben, ungestraft derart terrorisiert und in Angst versetzt werden!“