Der Goldflügel der Marke Bösendorfer im renovierten Parlament, den Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) anschaffen ließ, sorgt seit Monaten für Empörung der Opposition. Zu teuer, zu pompös, zu dekadent. Und das mitten in der Teuerungsphase. Nun ist es fix: Das Klavier verschwindet wieder.
Die Debatte verkam zur Politposse. Sobotka ließ das Instrument im Empfangssalon des renovierten Parlaments aufstellen - was ihm prompt heftige Kritik der Opposition einbrachte. Finanziert wird das Instrument seither aus dem Budget von Kunst und Kultur.
3000 Euro Miete im Monat
Der Flügel hat einen Wert von rund 200.000 Euro, die Sanierung des Parlaments kostete in Summe 420 Millionen. Der angemietete Bösendorfer kostete 3000 Euro monatlich. Nun wird er nach sechs Monaten aus dem Prunkgebäude am Ring entfernt.
Es kommt eine schlichtere Variante
Wie die „Krone“ aus bestinformierten Parteikreisen erfuhr, wird das gute goldene Stück nicht - wie kolportiert - um 140.000 Euro angekauft. Vielmehr macht der Flügel den Abflug aus dem Hohen Haus. Und . - er wird ersetzt. Durch eine schlichtere Variante. Die erstrahlt dann zwar nicht mehr gülden, doch sorgt nicht mehr für Politikerzwist.
Pensionist klebte sich an goldenes Klavier
Ende März klebte sich ein von Armut betroffenes Mitglied der Partei Wandel im Rahmen einer Parlamentsführung im renovierten Parlamentsgebäude an das goldene Klavier.
Für den Pensionisten sei das Musikinstrument von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka ein Symbolbild der dekadenten Abgehobenheit des Parlaments.
Die an den Klavierdeckel geklebte Hand des Mannes wurde abgelöst. Er selbst postete nach der Aktion ein Foto, das die Reste des Klebstoffes am Instrument (Tweet oben) zeigt.
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