Erstmals Gesamtpreis

Wetterextrem „El Niño“ wird Billionen kosten

Klima
19.05.2023 06:50

Die nächsten Jahre sollen in Sachen Klimawandel nicht nur die bisher heißesten werden, sondern mitunter auch die teuersten. Das haben Wissenschaftler in einer neuen Studie berechnet - erstmals haben sie dabei den gesamten finanziellen Effekt des Wetterphänomens El Niño berücksichtigt. 

Die wirtschaftlichen Kosten durch das Wetterphänomen El Niño gehen einer Studie zufolge weltweit in die Billionen Euro. Für ihre im Fachjournal „Science“ veröffentlichte Untersuchung haben US-Wissenschafter nicht nur die direkten Verluste betrachtet, die damit einhergehende Wetterextreme wie Überflutungen und Dürren verursachen.

Christopher Callahan und Justin Mankin berechneten auch den Einfluss auf das Wirtschaftswachstum und das Einkommen der betroffenen Menschen.

El Niño ist ein Wetterphänomen, das in unregelmäßigen Abständen auftritt. (Bild: AP)
El Niño ist ein Wetterphänomen, das in unregelmäßigen Abständen auftritt.

Weltweite Wetterextreme befürchtet
„El Niño“, das Christkind - so nannten peruanische Fischer ein Klimaphänomen, das in unregelmäßigen Abständen alle paar Jahre im Pazifik auftritt und dessen Auswirkungen dort oft in der Weihnachtszeit bemerkt wurden. Dabei verschieben sich aufgrund von veränderten Luft- und Meeresströmungen weltweit Wetterbedingungen.

In Teilen Afrikas und Südamerikas wird mit mehr Überschwemmungen gerechnet, in Südostasien und Ostaustralien häufen sich dagegen Dürren und Waldbrände. Für den Spätsommer 2023 prognostizierte die Weltwetterorganisation (WMO) ein Auftreten von El Niño kürzlich mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent.

Dürre, Überflutungen, extreme Hitze: El Niño wird den Globus weiter aufheizen (Bild: AP)
Dürre, Überflutungen, extreme Hitze: El Niño wird den Globus weiter aufheizen

„Der Gesamtpreis für solche Ereignisse wurde noch nie vollständig beziffert“, wird Callahan in einer Dartmouth-Mitteilung zitiert. „Man muss das gesamte reduzierte Wachstum auch in der Folgezeit zusammenzählen, nicht, nur wenn das Ereignis stattfindet.“

Er und Mankin vom Dartmouth College in Hanover (New Hampshire) analysierten die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf für zahlreiche Länder in den Jahren 1960 bis 2019 und verglichen dies mit dem Auftreten von El Niño in den Jahren 1982/1983 sowie 1997/1998.

Es wird so heiß wie nie zuvor
Die Jahre 2023 bis 2027 werden nach Angaben der Vereinten Nationen mit größter Wahrscheinlichkeit die heißesten fünf Jahre aller Zeiten. „Es besteht eine 98-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass mindestens eines der nächsten fünf Jahre sowie der gesamte Fünfjahreszeitraum der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird“, erklärte kürzlich die Weltorganisation für Meteorologie (WMO).

Die globalen Temperaturen könnten demnach schon bald das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens überschreiten. Die wärmsten acht Jahre, die jemals aufgezeichnet wurden, lagen alle zwischen 2015 und 2022.

Laut der Prognose der WMO werden die Temperaturen aber noch weiter ansteigen. Sie machte dafür neben dem Klimawandel auch El Niño verantwortlich.

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