Am Donnerstag entgleiste bei Explosionen auf der ukrainischen Halbinsel Krim ein Güterzug. Das könnte Folgen für die Versorgung der russischen Schwarzmeerflotte haben. Das ukrainische Militär rechnet unterdessen damit, dass alle Regionen in seinem Land mit Hyperschallraketen des Typs Kinzhal beschossen werden.
Russische Flugzeuge sollen in der Luft sein. In den zentralen Regionen der Ukraine könnte es zudem Drohnenangriffe geben. In der gesamten Ukraine wurde am Freitag bereits in den frühen Morgenstunden Fliegeralarm ausgerufen. Flugabwehrsysteme seien im Einsatz, hieß es aus offiziellen Informationen aus Kiew. Das Militär befürchtet, dass alle Regionen mit Hyperschallraketen beschossen werden könnten. In einigen Gebieten soll es Explosionen gegeben haben.
Zug auf der Krim entgleist
Auf der Krim entgleiste am Donnerstag daher ein Güterzug (siehe Video oben), verletzt wurde dabei niemand. Es handelt sich um die einzige Zugverbindung in den Hafen von Sewastopol, wo die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist. „Russland wird versuchen, die Strecke schnell zu reparieren, aber der Vorfall wird die Lieferungen von Vorräten und möglicherweise auch von Waffen, wie zum Beispiel Kalibr-Marschflugkörpern, an die Flotte unterbrechen“, heißt es aus dem Verteidigungsministerium in London. Die Halbinsel werde weiter eine „wichtige psychologische und logistische Rolle“ im Krieg spielen.
Das Patriot-Flugabwehrsystem, das bei Kämpfen beschädigt wurde, soll inzwischen wieder komplett funktionsfähig sein. „Was ich bestätigen kann, ist, dass ein Patriot-System beschädigt wurde, aber dass es nun repariert wurde und wieder voll einsatzfähig ist“, sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Donnerstag in Washington. Laut russischen Angaben zerstörte das Militär die Batterie in Kiew. Bei einem Angriff am Dienstag seien zusätzlich zu dem Radar-Leitsystem der Batterie auch fünf Abschussrampen zerstört worden.
Das ukrainische Heer bekommt immer wieder Systeme aus westlicher Produktion, darunter die US-Patriots, die als modernste Waffen in der Flugabwehr gelten. Die jüngsten russischen Angriffe zielten in erster Linie auch auf diese ab.
Selenskyj lobte Truppen
Ukrainische Truppen konnten wiederum neue Erfolge bei Bachmut im Osten des Landes verzeichnen. „Zum einen haben die Verteidigungsbrigaden gute Arbeit geleistet, sie haben die wichtigsten strategischen Aufgaben erfüllt. Und die Offensivbrigaden machen ihre Sache gut“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache.
Details zu den Kampfhandlungen und weiteren Schritten nannte er nicht. Jedenfalls hätten die Luftwaffe und Flugabwehr beim Schutz der Zivilbevölkerung „hervorragende Arbeit“ geleistet. Zusätzliche Luftabwehrsysteme hätten daher Priorität. Gesetzt werden soll darüber hinaus auf zusätzliche Raketen, Ausbildung und Flugzeuge sowie Waffen mit großer Reichweite.
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