Valentina Höll ist im Mountainbike-Zirkus eine fixe Größe. Beim „Krone“-Besuch sprach die 21-Jährige über ihre authentische Art, den Druck, der auf ihr lastet und Ziele, die sie für ihre bereits sehr erfolgreiche Karriere hat.
Wohl kaum ein Gast ist im „Mama Thresl“ in Leogang so gern gesehen wie Valentina Höll. Als sich die „Krone“ mit der Pinzgauerin im architektonisch beeindruckenden Hotel neben der Mountainbike-Strecke traf, wurde die 21-Jährige von den Mitarbeitern herzlich begrüßt.
Es ist sinnbildlich für den Menschen Valentina Höll. Obwohl sie im Mountainbike-Sport eine absolute Überfliegerin ist, hegt sie keine Starallüren. Ganz im Gegenteil – in der Öffentlichkeit zu stehen, ist ihr sogar unangenehm. „Ich finde es schräg, wenn mich jemand wegen eines Autogramms anspricht“, gibt sie sich fast ein bisschen schüchtern. Sie erinnert sich an ihre Kindheit: „Ich war extrem introvertiert und am liebsten alleine in meinem Zimmer.“
Umzug nach Innsbruck
Mittlerweile sei es nicht mehr so, ist sie eigentlich immer unter Menschen. Das hat auch mit ihrem kürzlichen Umzug nach Innsbruck zu tun. „Meine Freunde wohnen alle dort, die Stadt taugt mir voll.“ Was vielen Menschen auch taugt, ist Valis authentische Art. Die Saalbacherin nimmt sich selten ein Blatt vor den Mund, sagt immer das, was sie sich denkt. „Ich bleibe so, wie ich bin. In meiner Familie gibt es viele starke Frauen, deswegen habe ich auch den Mut, die Dinge anzusprechen, die mir wichtig sind. Trotzdem ist es mir nicht egal, wie ich bei anderen Menschen ankomme. Ich hoffe schon, dass die Mehrheit mich sympathisch findet“, grinst sie.
Mit 21 Jahren ist Höll bereits Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin im Downhill. Experten vermuten, dass sie ihren Sport über Jahre hinweg dominieren wird. Trotzdem hat sie bei großen Events, vor allem beim Heimrennen in Leogang, schon des Öfteren Nerven gezeigt. „Es ist nicht einfach, wenn einem immer gesagt wird, dass man die Beste ist. Auch wenn man es ausblenden will, bekommt man es mit. Für mich ist es wichtig, dass es auch Tage gibt, an denen ich nicht an den Sport denke. Das hilft mir, ruhig zu bleiben.“
Name: Valentina Höll
Alter: 21
Geburtstag: 11.12.2001
Geboren in: Saalbach
Wohnort: Innsbruck
Spitzname: Vali
Instagram-Fans: 152.000
Sport: Mountainbike
Disziplin: Downhill
Karrierebeginn: 2013
Team: Rockshox
Größte Erfolge: Weltmeisterin Elite 2022, Gesamtweltcupsiegerin Elite 2021, Weltmeisterin Junioren 2018 und 2019, Gesamtweltcupsiegerin Junioren 2018 und 2019, vier Weltcupsiege Elite, Staatsmeisterin 2019, 2020 und 2022, Crankworx Siegerin 2020
Obwohl sie schon alles gewonnen hat, hat Vali in ihrer Karriere noch einiges vor. Oberstes Ziel heuer ist die Gesamtwertung. „Ich will einfach konstanter werden und nicht mehr so oft auf die ,Pappn‘ fliegen.“
Mehr Rennen in Zukunft
Höll trägt dazu bei, dass sich der Mountainbike-Sport gut entwickelt und immer besser vermarktet wird. Trotzdem sieht sie Verbesserungspotenzial. „Aktuell haben wir acht Rennen, das ist zu wenig. Ich habe gehört, dass eine Saison mit 15 Events pro Jahr geplant ist.“ Sie hofft, dass dieses Vorhaben schon bald umgesetzt wird, denn dann könnte sie noch häufiger das machen, was ihr am meisten Spaß macht. Radfahren.
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