Wer an aggressive Hunde denkt, hat zumeist Listenhunde wie Pitbulls im Kopf. Doch britische Tierärzte schlagen nun Alarm, denn eine besonders beliebte Hunderasse hat laut einer neuen Studie die meisten Aggressionsprobleme - was man bei ihrem putzigen Äußeren eigentlich nicht annehmen würde ...
Verhaltensauffälligkeiten können bei jeder Hunderasse vorkommen, doch eine neue Studie des Royal Veterinary College in London zeigt nun, dass just eine beliebte Hunderasse besonders heraussticht. Der Cockerspaniel ist bei den Briten besonders populär, auch Prinz William und Prinzessin Kate halten sich ein Exemplar namens „Orla“.
Aggressionstendenz doppelt so hoch
Doch gerade die putzigen Tiere mit den langen Ohren zeigten eine doppelt so hohe Tendenz zu aggressivem Verhalten im Vergleich zu andere Rassen. Bei vier Prozent der über 10.000 untersuchten Tiere wurde derartiges festgestellt, schreiben die Forscher aus London. Dabei neigen Männchen eher zu Aggression als Weibchen und Cockerspaniels mit goldenem Fell eher als jene anderer Fellfarben. Der Durchschnitt bei anderen Rassen, auch jenen, die eigentlich als „aggressiv“ eingeschätzt würden, liegt bei zwei Prozent.
„Englische Cockerspaniels sind beliebte Familienhunde und können fantastische Haustiere abgeben. Allerdings stellten wir fest, dass Aggression in der Rasse relativ häufig vorkam, insbesondere bei goldfarbenen Hunden. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, bei der Zucht sowohl Verhaltensauffälligkeiten als auch auf die körperliche Gesundheit der Tiere zu berücksichtigen. Auch aus tiermedizinischer Sicht müssen wir verhaltensbedingte Problemen intensiver berücksichtigen.“
Gesundheitliche Probleme
Aufgrund ihrer Popularität kommen jedes Jahr sehr viele Cockerspaniel-Welpen zur Welt, doch die hohe Anzahl bringt oftmals gesundheitliche Probleme mit sich. Über 20 Prozent der für die Studie der Briten berücksichtigen Hunde hatten Zahnprobleme, bei zehn Prozent wurden Ohrenentzündungen festgestellt. Und auch fütterungstechnisch meinen es viele Halter mit ihren Hunden zu gut, denn acht Prozent der Cockerspaniels litten unter Übergewicht.
Der Cockerspaniel war ursprünglich als Jagdhund für die Stöberjagd auf Waldschnepfen (engl. Woodcock) gezüchtet worden, daher kommt auch der Name der Rasse. Populär wurden die Hunde auch durch den Disney-Film „Susi und Strolch“, denn die Hauptakteurin „Susi“ gehört ebenfalls dieser Rasse an. Heute ist er nicht nur beliebter Familienhund, auch als Spürhund bei Zoll und Polizei werden die Hunde eingesetzt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.