Schwarzer Humor am laufenden Band: In der neuen Comedy-Serie „The Desert“ auf AppleTV+ spielt Patricia Arquette eine Frau, die am Boden ist und versucht, ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen - als Ermittlerin.
Wer auf der Suche nach einer richtig ausgeflippten Serie ist, ist bei „The Desert“ auf AppleTV+ richtig. Die schwarze Komödie versammelt unzählige schräge Vögel und verhaltensoriginelle Charaktere - einen Yoga-Lehrer mit gestohlenem Picasso im Wohnzimmer, einen abgehalfterten Typen, der eine billige Western-Erlebniswelt betreibt oder einen Detektiv, der nur einen Klienten hat. Bei letzterem will Peggy anheuern, was den Schnüffler nur einen müden Lacher kostet. Schließlich hat Peggy eine schillernde Vergangenheit als Dealerin und Konsumentin von allerlei Drogen, steht kurz davor, aus ihrem eigenen Haus geworfen zu werden und hat null Erfahrung mit Ermittlungen. Doch schnell merkt er, dass die Mittfünfzigerin trotz ihrer Schwächen eine exzellente Kombinationsgabe hat - und heuert sie doch an. Der Start für einen schrillen Ritt durch die amerikanische Wüste mit dieser Privatdetektivin aus der Hölle...
Oscarpreisträgerin Patricia Arquette („Boyhood“) ist nach langer Zeit aus der Versenkung verschwunden, um in „High Desert“ die Hauptrolle der Peggy zu übernehmen. An ihrer Seite spielen Matt Dillon („L. A. Crash“, „Verrückt nach Mary“) als Peggys Mann Danny, Rupert Friend („Homeland“) als Yoga-Guru Bob, Bernadette Peters („Pink Cadillac“) als Roslyn und Weruche Opia („I May Destroy You“) als Peggys beste Freundin Carol.
Trotz der hohen Star-Dichte ist die Produktion eher auf ein Nischenpublikum zugeschnitten, denn die Handlung ist teils recht schräg und Arquette spielt die dauerzugedröhnte Peggy zeitweise so überzeichnet, dass es manchmal ein bisserl weh tut. Aber: Einige Gags der Serie sind wirklich zum Totlachen!
AppleTV+ bleibt damit konsequent auf dem eingeschlagenen Weg, der früher eher für Netflix typisch war: Mutige Filme und Serien zu realisieren, von denen manche zum Totalflop und dafür andere zu absolutem Kult avancieren. Das Risiko geht AppleTV+ ein - einerseits, um echte Serienjunkies für sich zu gewinnen, die über banale Massenware auf Netflix enttäuscht sind und das Besondere suchen. Andererseits, um Preise zu sammeln, schließlich lieben gerade Film- und Serienjurys das Ungewöhnliche. Und leisten kann sich der Tech-Riese das allemal - rund sechs Milliarden Euro steckt er jährlich in sein Prestige-Streamingangebot.
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