Rote Zahlen

Elektronikriese Sony rechnet mit hohen Verlusten

Elektronik
02.11.2011 16:14
Sony steckt in tiefroten Zahlen fest. Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr rechnet der japanische Elektronikgigant mit einem Verlust von 90 Milliarden Yen (844 Millionen Euro). Auslöser seien die schwache Nachfrage nach TV-Geräten in den USA und Westeuropa, der starke Yen und die Überschwemmungen in Thailand, erklärte Sony am Mittwoch. Der Fernsehbereich soll jetzt wieder fit gemacht werden - doch das soll Jahre dauern und noch mehr Geld verschlingen.

Die Elektroniksparte kämpfte auf breiter Front mit Problemen. Bei Fernsehern waren die Preise unter Druck, weil die Hersteller versuchen, die Kunden wenigstens mit Rabatten für ihre Geräte zu gewinnen. Der PC-Absatz sank, im Spielebereich gab es ebenfalls Rückgänge und eine Preisreduzierung bei der Playstation 3, auch von den Digitalkameras wurden weniger verkauft. Alles in allem gab es in der Sparte Verbraucherprodukte in dem Ende September abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal einen operativen Verlust von 34,6 Milliarden Yen bei einem Umsatzrückgang von 12,3 Prozent auf knapp 780 Milliarden Yen.

TV-Sparte erst kommenden März wieder profitabel
Besonders akut ist die Lage im Fernsehbereich. Sony hatte mit einem weiteren rasanten Wachstum des Marktes gerechnet und das Ziel ausgegeben, bis März 2013 ein Fünftel des Weltmarktes mit einem jährlichen Absatz von 40 Millionen TV-Geräten zu erobern. Jetzt will der Konzern nur noch um die 20 Millionen Fernseher pro Jahr verkaufen. 

Diese Kurswende wird allein im laufenden Finanzjahr Belastungen von 50 Milliarden Yen bringen. Erst bis Ende März könne man das TV-Geschäft wieder profitabel machen, räumte Sony ein. Das Geschäft mit Halbleitern und anderen Bauteilen brachte operativ rote Zahlen von 12,3 Milliarden Yen, unter anderem wegen Nachwirkungen der Erdbeben-Katastrophe in Japan.

Sony steht mit Problemen nicht alleine da
Sony steht mit seinen Problemen unter den japanischen Elektronikkonzernen nicht alleine da. So werden der schwache TV-Markt und der teuere Yen in diesem Geschäftsjahr den Rivalen Panasonic noch tiefer in die roten Zahlen drücken. Sony hat noch den Vorteil, dass das Geschäft mit Filmen und Musik sowie die Finanzsparte mit ihren Versicherungen und der Sony-Bank die Verluste der Elektroniksparte zumindest abfedern können.

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