Die Gaspreise fallen, es gibt wieder günstigere Lieferanten. Experte sieht „Hunderte Euro“ Sparpotenzial.
Massive Entspannung auf dem Gasmarkt: Seit dem panikbedingten Hoch im Vorjahr mit Großhandelspreisen von mehr als 300 Euro je Megawattstunde sind diese wieder stark gefallen. Gestern lag der Preis für europäisches Erdgas erstmals unter 30 Euro (siehe Grafik). Gründe: Die Speicher sind gut gefüllt, es konnte EU-weit genug Flüssiggas importiert werden, die Abhängigkeit von Russland wurde reduziert und die Wirtschaft entwickelt sich heuer generell schwächer, was die Nachfrage dämpft.
„Markt in Bewegung geraten“
Doch was heißt das für die Konsumenten? Zahlen wir bald weniger für Gas? Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der Aufsichtsbehörde E-Control: „Sowohl ein gestiegener als auch ein gesunkener Großhandelspreis schlägt erst mit Verzögerung auf die Endkundenpreise durch.“ Das liegt daran, dass die großen Energieunternehmen Gas immer im Voraus einkaufen – und 2022 war es eben noch teuer.
Dennoch ist der Markt, so Urbantschitsch, „in Bewegung geraten“. Vor allem bei Neukundenverträgen gibt es wieder billigere Tarife – sowohl beim Gas als auch beim Strom, der ja an den Gaspreis gekoppelt ist: „Im Jänner oder Februar hat man im besten Fall einen neuen Stromvertrag bekommen um 28 Cent je Kilowattstunde. Jetzt ist bei neuen Tarifen schon ein Einser vorne – Strom wird also bereits um 18 bis 19 Cent angeboten!“
Anbieterwechsel zahlt sich aus
Ein Anbieterwechsel zahle sich oft wieder aus: Wer vom Landesenergieversorger zur günstigsten Alternative wechselt, kann sich bei Strom und bei Gas jeweils „Hunderte Euro“ im Jahr sparen. Konkret liegt das Einsparungspotenzial bei Strom je nach Bundesland aktuell bei bis zu 494 Euro, bei Gas sind es sogar bis zu 1416 Euro. Urbantschitsch rät dazu, im Online-Tarifkalkulator der E-Control die Preise zu vergleichen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.