AK-Präsident Heinzle sieht Vorarlbergs Wirtschaft in Sachen Klimaschutz zwar auf einem guten Weg, fordert aber die Politik auf, grünere Rahmenbedingungen zu schaffen
Im aktuellen Bundesländer-Ranking liegt das Ländle auf Platz 2. Nur Wiens Wirtschaft wird als noch emissionsärmer eingestuft. Das freut Bernhard Heinzle, Präsident der Vorarlberger Arbeiterkammer, umso mehr, da Wiens Wirtschaft durch einen hohen Anteil an Dienstleistungsunternehmen geprägt ist - während die Wirtschaft in Vorarlberg in besonders hohen Maße auf das produzierende Gewerbe ausgerichtet ist. Die Ursache für die gute Platzierung des westlichsten Bundeslandes sieht Heinzle vor allem im starken Umweltbewusstsein der Betriebe, insbesondere in Sachen Ressourcenschonung und Energieeffizienz.
Stillegung aller Kohlekraftwerke in Europa gefordert
Lobende Worte gab’s von Heinzle auch für den Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energieträgern, der derzeit bei 41 Prozent liegt. Und für die Nutzung der Öffis: „Nur mehr 28,8 Prozent der Vorarlberger und Vorarlbergerinnen nützen täglich ein Auto als Lenker oder als Lenkerin.“ Luft nach oben sieht Heinzle aber dennoch. Die Politik müsse Rahmenbedingungen schaffen, um Unternehmen Investitionssicherheit zu geben und eventuell negative Umstellungen für Arbeitnehmer abzufedern. „Dem Klima helfen und Wohlstandsverlust verhindern“, ist Heinzles Handlungsanweisung. Konkret heißt das: Von Temporeduktionen auf der Autobahn oder von Fleischkonsumverboten hält er wenig, dafür hofft er auf den Ausstieg aus Erdgas in einem Zeitrahmen von zehn Jahren und auf die Stilllegung aller Kohlekraftwerke Europas. Zudem will er Holz im Baugewerbe absoluten Vorrang einräumen.
Ohneberg will keinen Verzicht
Ein anderer Interessensvertreter äußerte sich am Freitag ebenfalls zur Klimapolitik: Martin Ohneberg, Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlbergs. Auch er will nichts von Verboten und Verzicht wissen, sondern fordert grüne Projekte und „nachhaltige Lösungen“ ein.
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