Immer Ärger beim Tanken: Hohe Spritpreise sorgen bei den Autofahrern schon seit Längerem für Schweißausbrüche an der Zapfsäule. In diesem Fall aber war verunreinigter Sprit schuld am Ärger - und daran, dass das Fahrzeug nach nur 600 Metern mitten auf der Straße zum Liegen kam.
Groß war der Ärger bei Ines R. (39) aus Linz nach dem Tanken am Mittwochabend – und Schuld waren nicht die hohen Spritpreise.
Sie zapfte an der SOCAR-Tankstelle an der Linzer Landwiedstraße den für ihren Fiat 500 passenden Superbenzin. Doch sie kam beim Wegfahren nur 600 Meter weit, bevor ihr Wagen zum Liegen kam.
Benzin verunreinigt
Groß auch die Verwunderung, als ihr die Werkstätte später mitteilte, dass in ihrem Tank stark verunreinigter Sprit sei. Wann sie ihr Fahrzeug wieder bekommt, ist noch unklar. Bis dahin muss sie ihren Arbeitsweg bzw. das Abholen ihrer 11-jährigen Tochter anders bewerkstelligen. „Ich bin sauer, das Auto ist erst zwei Jahre alt und war mein erster Neuwagen“, sagt Ines R.
Ich bin sauer, das Auto ist erst zwei Jahre alt und war mein erster Neuwagen.
Ines R. aus Linz
Ursache unklar
Die Zapfsäule wurde zwar am selben Abend noch gesperrt, beim „Krone“-Lokalaugenschein am Freitag war sie aber schon wieder in Betrieb. Oliver Krammer, Managing Director von SOCAR Austria, teilte auf Nachfrage mit, dass der Tank zwischenzeitlich entleert, gereinigt und frisch aufgefüllt wurde. Wodurch das Benzin verunreinigt wurde, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Eine Probe wurde entnommen und in ein Labor geschickt.
Ärger bleibt
Fünf weitere Lenker haben sich bisher gemeldet, die jetzt beweisen müssen, dass der verunreinigte Sprit schuld am Defekt ihrer Fahrzeuge ist. „Die Reparaturkosten werden dann von unserer Versicherung übernommen, außerdem erhalten die Betroffenen einen Tankgutschein“, sagt Krammer. Auf ihrem Ärger bleibt Ines R. aber sitzen.
Falsch getankt - was jetzt?
Benzin statt Diesel oder umgekehrt: Nicht selten passiert es, dass Menschen an der Tankstelle zum falschen Treibstoff greifen. „Im Idealfall das Auto nicht starten oder den Tankvorgang abbrechen“, rät Andreas Schwarzbauer vom ÖAMTC. Sofort Experten anfordern, die das Fahrzeug fachmännisch enttanken. Wenn man den Fehler nicht bemerkt, stirbt nach kurzer Zeit der Motor ab. Das kann teuer werden, denn wenn Einspritzpumpe oder -düsen kaputtgehen, kostet die Reparatur oftmals mehrere 1000 Euro.
Viele „Falschtanker“
Dass Menschen an der Tankstelle zum „falschen“ Treibstoff greifen, kommt wesentlich öfter vor. „Im Jahr 2022 haben unsere Techniker 1402 Autos in ganz Oberösterreich enttankt“, sagt Andreas Schwarzbauer, Stützpunktleiter beim ÖAMTC in der Linzer Wankmüllerhofstraße.
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