Weil eine Sanierung zu teuer geworden war, war das Hallenbad im Julius-Raab-Heim in Linz 2016 geschlossen worden. Mittlerweile hat das leer stehende Becken eine neue Bestimmung gefunden: Trendsportarten sind nach einem Umbau eingezogen.
Hineinspringen, lärmen und laufen verboten, steht in weißen Großbuchstaben auf dem roten Schild, das früher im Schwimmbad der Union ADM Linz im Julius-Raab-Heim an der Wand direkt hinter den Startsockeln und unterhalb der Uhr hing. Heute ist es leicht verbeult im Lager verstaut, unweit eines Siegertreppchens, das früher einmal regelmäßig zum Einsatz gekommen war.
Hallenbad war seit 2016 geschlossen
Andere Dinge sind längst entsorgt worden: Startsockeln, Leitern und Sitzbänke zum Beispiel wurden von den vielen Helfern des Teams Obsession der Sportunion Linz-West entfernt, als 2021 mit dem Umbau des nicht mehr genützten Hallenbads begonnen wurde, das seit 2016 geschlossen war. Eine Sanierung war notwendig geworden, die dafür notwendigen zwei Millionen Euro waren nicht zusammenzubringen - das hatte letztlich das Aus bedeutet.
Hindernisse aus Holz und Riesentrampoline
Mehr als 2000 ehrenamtliche Stunden und rund 800.000 Euro sind dank der Unterstützung der Sport Union, dem oberösterreichischen Studentenwerk und dem Land OÖ in die Verwandlung des nicht mehr genutzten Hallenbads geflossen, die heute als Trendsporthalle „Zero Limits“ ihren Dienst tut. „Wir sehen uns als Bewegungs- und Sportförderer“, betont Martin Friedrich, der der Leiter des Teams Obsession ist und von der „Gemeinschaft“ und dem „fast familiären Zusammenhalt“ schwärmt.
Der Boden des erhaltenen Schwimmbeckens in zweieinhalb Metern Tiefe wurde mit acht Zentimeter dicken Fallschutzmatten ausgelegt, darüber wurden Hindernisse aus Holz und ein Stangengerüst aufgebaut. Auch Riesentrampoline, Turnmatten, Hanteln und Gewichte gibt’s. Vier Trainingsbereiche finden Halle, die sich im Juni auch für den Monat des Schulsports öffnet, nun ihren Platz: Akrobatik, Parkour und Freerunning, Kraft und Urban Dance Styles.
Wir hatten die Vision einer eigenen Halle und sind froh, dass uns das durch das Rekultivieren einer früheren Sportstätte gelungen ist.
Martin Friedrich
Motivationssprüche und Bilder an der Wand
„Ein Ort der sportlichen Entfaltung“, sagt Friedrich. Motivationssprüche, die an die weiße Wand geschrieben wurden, unterstreichen seine Worte. „Fordere deine Grenzen heraus“, ist da etwa zu lesen. Daneben zeigen Bilder die Athleten des Vereins bei akrobatischen Stunts. Beim Blick nach unten erinnern blaue und weiße Fliesen an die Geschichte der Halle, in der früher Schüler ihren Schwimmunterricht erhielten.
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