Die Justizanstalt Asten errichtete 100 neue Plätze, die nun aber nicht belegt werden können: Fachkräftemangel! Jetzt will man junge Mitarbeiter fürs „Häfn“ gewinnen.
Droht ein Gefängnisaufstand wie im Film oder sogar ein Massenausbruch, weil niemand mehr die Tore bewachen kann? Im Maßnahmenvollzug in Asten sind 78 Vollzeit-Stellen unbesetzt. Die Insassen haben deswegen aber nicht automatisch leichtes Spiel, die Sicherheit sollte nicht gefährdet sein. Denn die Personalnot hat andere Auswirkungen: Nur 202 von 300 Plätzen sind derzeit belegt.
Krankenpfleger fehlen
„Der Fachkräftemangel ist, wie in ganz Österreich, auch in unserem Arbeitsfeld spürbar“, lässt die Justizanstalt Asten auf „Krone“-Anfrage wissen. Konkrete Zahlen liefert eine Parlamentarische Anfrage der SPÖ an Justizministerin Alma Zadić (Grüne). Knapp 332 Vollzeitäquivalente sind eingeplant, aber nur 253,69 sind auch tatsächlich besetzt. Während im Bereich der Justizwache alle Jobs vergeben sind, mangelt es vor allem an Krankenpflegern (66 offene Stellen) und auch an Sozialarbeitern. In Asten sind ausschließlich psychisch kranke Rechtsbrecher untergebracht, dementsprechend hoch ist der Bedarf an Pflegekräften.
Die Versorgung der Insassen sei sichergestellt, heißt es von der Gefängnisleitung. Man könne nur nicht mehr aufnehmen. In Asten ist der Personalmangel unter den Einrichtungen für psychisch kranke Personen am größten. In der Justizanstalt Garsten fehlen „nur“ 18 Vollzeitäquivalente, in den Gefängnissen in anderen Bundesländern sind es weniger als zehn.
Schüler und Studierende sollen helfen
Der Maßnahmenvollzug in Asten wurde zuletzt um 100 Plätze ausgebaut, auch deshalb ist die Personalnot derzeit so groß. Man arbeite an Lösungen: „Wir halten Vorträge an Unis und laden Schüler der Krankenpflegeschulen zum Schnuppern ein. Außerdem bieten wir auf Berufsplattformen für Krankenpfleger Online-Vorträge an. Wir suchen vor allem regional, aber auch in Deutschland nach neuen Mitarbeitern.“
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