Am Ende setzte sich der Favorit durch: Österreich verlor auch das fünfte Spiel bei der Eishockey-A-WM in Tampere, stieg gegen Deutschland als 2:4-Verlierer aus dem Rink. Dabei setzte das Bader-Team seinen Trend leider fort, nutzte vorne einige gute Chancen nicht und agierte bei den Gegentoren zu fehlerhaft. Am Samstag wartet Weltmeister Finnland.
In den ersten 20 Minuten lieferten sich die beiden Teams einen spektakulären Schlagabtausch - mit dem besseren Beginn für die Deutschen: Der Favorit übte in der Anfangsphase mächtig Druck aus, Kickert parierte den Schuss von Tuomie (3.).
Als Österreich dank Mario Huber erstmals für Offensiv-Gefahr sorgte, schlug es im Konter prompt bei Kickert ein - weil es das ÖEHV-Team es dem Gegner wieder einmal viel zu einfach machte, Räume bot: NHL-Angreifer Sturm ließ bei seinem schnellen Antritt mühelos Maier stehen, überwand auch Strong und schob die Scheibe durch die Beine des Keepers ins Netz (5.).
Doch dank eines Wechselfehlers der Deutschen riss das Bader-Team in der Folge das Match an sich: Im erneut sehr starken Powerplay scheiterten Raffl und Schneider an DEB-Keeper Niederberger, tauchte nach Ablauf des Überzahlspiels Haudum nach Zuspiel von Ganahl völlig alleine vor dem Tor auf: Doch der Stürmer ließ die Riesen-Chance aus kurzer Distanz ungenützt (10.).
Österreich gleicht aus
Kurz darauf zog Rossi solo auf Niederberger, brachte die Scheibe ebenfalls nicht im Tor unter. Doch Rossi schnappte sich wenige Augenblicke später erneut die Scheibe, über Schneider kam der Puck zu Wolf, der wuchtig zum 1:1 ins rechte Eck abschloss (12.) - zu diesem Zeitpunkt hochverdient!
Das Finish gehörte wieder den Deutschen: Nöbels ließ den Sitzer auf das 2:1 aus, traf statt ins leere Tor den rechten Kufen Kickerts (15.). Der Warnschuss war nicht Warnung genug: In Minute 17 zog Tuomie an Heinrich vorbei, seinen Querpass fälschte Nissner unglücklich zur erneuten Führung für den Gegner ab.
Trotz 11:8-Torschüssen ging Österreich mit einem Rückstand in die erste Drittelpause, nach Wiederbeginn blieb Deutschland am Drücker. Ehe Raffl die tolle Chance aufs 2:2 ausließ, an Niederberger scheiterte (24.). Im folgenden Überzahlspiel drängten Schneider und Co. auf das 2:2 - ohne Erfolg. Der offene Schlagabtausch ging munter weiter, Haudum scheiterte mit einer guten Chance an Niederberger (33.).
Ehe Österreichs Defensive wieder fürchterlich patzte: Stachowiak konnte, von hinter dem österreichischen Tor beginnend, ungehindert eine ganze Runde durch das gegnerische Verteidigungsdrittel kurven, zog nach innen auf Kickert zu und schloss durch dessen Schoner zum 3:1 ab (34.). Sehr bitter und absolut unnötig! Der Treffer zeigte Wirkung, Schütz und Soramies verabsäumten es zum Glück, nachzulegen.
Heißes Schlussdrittel
Im Schlussdrittel konnte dann Österreich den Gegner vorerst nur selten Druck setzen, Chancen wie jene von Raffl (46.) und Rossi (47.), die jeweils an Niederberger scheiterten, waren Mangelware. Die DEB-Auswahl kontrollierte lange Zeit das Geschehen.
Ehe Österreich sehenswert zum Anschlusstor kam: Mario Huber spielte sehenswert für Wukovits auf, dessen Schuss fälsche Haudum unmittelbar vor Niederberger zum 3:2 ab (54.). 93 Sekunden nahm Bader Goalie Kickert vom Eis. Kurz darauf rutschte Heinrich auf der blauen Linie aus, Sturm zog solo aufs leere Tor und schloss 64 Sekunden vor der Schluss-Sirene zum 4:2 ab.
Fazit: Mit den Deutschen setzte sich der Favorit durch, Österreich scheiterte einmal mehr an seinen eklatanten, defensiven Schwächen und seiner Chancenauswertung. Am Samstag geht es gegen Finnland (15.20 Uhr) bloß um Schadensbegrenzung, der Fokus ist bereits auf das montägige „Abstiegs-Finale“ gegen Ungarn gerichtet. Gut möglich daher, dass Routiniers wie Raffl und Schneider am Samstag geschont werden, um zusätzlich Kräfte für Montag tanken zu können.
Österreich - Deutschland Endstand 2:4 (1:2,0:1,1:1)
Tampere, 7.451
Tore:
Wolf (12.), Haudum (54.) bzw. Sturm (5., 59./EN), Tuomie (17.), Stachowiak (34.). Strafminuten: 0 bzw. 4.
Österreich: Kickert - Strong, Maier; Zündel, Heinrich; Nickl, Wolf; Wimmer, Brunner - M. Huber, Haudum, Ganahl; Thaler, Nissner, T. Raffl; Schneider, Rossi, Zwerger; Wukovits, Achermann, P. Huber
Deutschland: Niederberger - M. Müller, Seider; J. Müller, Wissmann; Szuber, Gawanke; Wagner, Varejcka - Peterka, Kahun, Noebels - Soramies, Sturm, Ehl; Tiffels, Wiederer, Kastner; Tuomie, Stachowiak, Schütz
TABELLE
1. USA 4 4 0 0 0 18:5 13 12
2. Schweden 4 3 1 0 0 15:2 13 11
3. Finnland 5 3 0 1 1 18:13 5 10
4. Dänemark 4 2 1 0 1 17:12 5 8
5. Deutschland 5 2 0 0 3 15:14 1 6
6. Frankreich 4 0 1 2 1 10:13 -3 4
7. Ungarn 5 0 1 0 4 7:26 -19 2
8. Österreich 5 0 0 1 4 6:21 -15 1
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