G7-Gipfel in Japan
Ukraine setzt mit Kampfjets auf Kriegswende
Das ukrainische Heer kann im Kampf gegen die russischen Truppen absehbar mit westlichen Kampfflugzeugen planen. Am Freitag sicherte US-Präsident Joe Biden die Lieferung von Kampfjets zu. Ukraine-Präsident Wolodymyr Selensky reiste daraufhin extra persönlich zum G7-Gipfel nach Japan und sprach von einer „historischen Entscheidung“.
Das werde „unsere Armee am Himmel erheblich stärken“. Er freue sich schon darauf, „die praktische Umsetzung dieser Entscheidung während des G7-Gipfels in Hiroshima zu erörtern“.
Ursprünglich sollte der ukrainische Präsident am Sonntag per Video zugeschaltet werden. Nachdem sich die US-Regierung erstmals offen für eine Lieferung westlicher F-16-Kampfjets an sein Land gezeigt hatte, reiste er aber doch nach Hiroshima. Es gehe um „Sicherheit und verbesserte Zusammenarbeit“, Frieden für die Ukraine werde „heute näher rücken“, schrieb Selenskyj nach seiner Ankunft auf Twitter.
Biden freue sich darauf, Selenskyj zu treffen, erklärte Bidens Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan, am Samstag.
Bereits bestätigt wurde, dass es für die Lieferung der Kampfjets eine Koalition mehrerer Bündnispartner gibt, und zunächst Piloten ausgebildet werden sollen. Das soll einige Monate dauern. Dann wird nach US-Angaben entschieden, wann und wie viele Flugzeuge von wem geliefert werden.
Europäische Verbündete wie die Niederlande und Großbritannien treiben die Kampfjet-Allianz voran. Auch die Regierungen Belgiens, Dänemarks, Portugals und Frankreichs tragen das Projekt mit.
US-Regierung wartete auf richtigen Zeitpunkt
„Es hat sich nichts geändert“, sagte Berater Sullivan. Die USA hätten Kampfjets nie vom Tisch genommen, zuvor sei jedoch nie die Zeit dafür gewesen. Nun sei man „an einem Punkt angelangt, an dem es an der Zeit ist, in die Zukunft zu blicken“ und zu bewerten, was die ukrainischen Streitkräfte langfristig bräuchten. Gleichzeitig wurde betont, dass die US-Regierung keine Angriffe auf russischem Boden ermöglichen oder gar unterstützen würde. Daran habe sich das ukrainische Heer bisher auch gehalten.
Die Beratungen der G7-Staaten enden am Sonntag. Es wird erwartet, dass Selenskyj eine Rede hält. Weitere Hilfe wurden seiner Regierung bereits zugesagt. „Wir ergreifen konkrete Maßnahmen, um die Ukraine angesichts des fortdauernden illegalen russischen Angriffskriegs so lange zu unterstützen, wie dies nötig ist“, heißt es in der G7-Erklärung.
Kreml: „Kolossale Risiken“
Die russische Seite warnte unterdessen vor einer möglichen Lieferung von F-16-Kampfjets. Die westlichen Staaten würden an einem Eskalationsszenario festhalten, „das zieht kolossale Risiken für sie nach sich.“ Zu G7 gehören zusätzlich zu den USA noch Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Kanada und die Europäische Union.
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