Die Architektur-Biennale in Venedig öffnet heute offiziell ihre Pforten. Ein kleiner „Krone“-Rundgang durch die mehr als vielfältigen Länder-Pavillons.
The Laboratory of the Future, das Labor der Zukunft - ein gewaltiges Motto, unter das die ghanaisch-schottische Kuratorin Lesley Lokko die diesjährige Architektur-Biennale gestellt hat. Und genauso gewaltig ist nun die Fülle der Zukunftsprobleme, die ab heute in Venedig ausgestellt werden. Ein „großartiges Kaleidoskop aus Ideen und Zielen ( . . .) alle Stimmen vereint, um auf die Probleme unserer Zeit zu reagieren“, so Lokko.
In der Hauptausstellung liegt der Fokus, wie bereits berichtet, erstmals ganz auf Afrika. Den Rest der Welt im Wandel kann man in den 64 Länderpavillons in den Giardini, dem Arsenale und verteilt über die ganze Stadt entdecken. Hier ein paar Eindrücke des „Krone"“-Rundgangs:
Die Russen sind auch heuer nicht dabei
Der russische Pavillon ist auch in diesem Jahr vernagelt, umso bewegender ist der düster-beklemmende Raum der Ukraine im Arsenale - ein „Symbol für verlassene Orte, die wieder lebendig werden können, um Räume des Überlebens und der Hoffnung für die Zukunft zu gestalten“.
Bei den Deutschen herrscht Baustelle - und trotzdem ist „Wegen Umbau geöffnet“. Hier stapelt sich Material der vergangenen Kunst-Biennale, das später ressourcenschonend in sozialen Projekten verbaut werden soll.
Aufs „Häusl“ der Zukunft mit den Finnen
Aufs „Häusl“ geht es im finnischen Pavillon. Mit einer Komposttoilette will man Sanitäreinrichtungen in eine nachhaltigere Zukunft führen und trägt dafür sogar ein Wasserklosett zu Grabe. Die Party ist noch nicht vorbei, heißt es bei den Franzosen. Die laden in ihr silbrig-luftiges „Balltheater“, in dem Performer mit dem Publikum interagieren, um so einen Ort des kollektiven Experiments zu erschaffen.
Herausforderungen des Klimawandels
Mit dem Ansteigen der Meeresspiegel beschäftigt sich Dänemark, das mit Entwürfen aus verschiedenen Teilen der Welt mögliche Lösungen für diese Herausforderung aufzeigt. Belgien hingegen wird zu einer Denkwerkstatt, die sich mit alternativen Ressourcen aus dem Baubereich beschäftigt. Der Pavillon der nordischen Länder besinnt sich der Traditionen der Samen - und präsentiert eine ziemlich kunterbunte nomadische Bibliothek.
Gartenidylle für soziale Begegnungen
Etwas abseits von Arsenale und den Giardini ist der Heilige Stuhl mit seinem Beitrag vertreten: Im idyllischen Inselkloster San Giorgio Maggiore lädt man zu „Soziale Begegnungen im Garten“, der extra für die Biennale angelegt wurde. Eine kleine Oase der Ruhe im Trubel der Lagunenstadt.
Dies war nur eine ganz kleine Auswahl, doch sie zeigt die Vielfalt der Architektur-Biennale. Eine, die eben auch zu viel sein kann, sodass oft nur vage an der Oberfläche gekratzt wird. Bei allzu weitschweifenden Problemstellungen bleibt einiges allzu unkonkret.
Aber wenn es nach Lesley Lokko geht, dann ist das hier ohnehin nur der Anfang des Zukunftslabors. Ein kleiner Moment in einem - hoffentlich - erfolgreichen Prozess für unsere Welt.
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