Zittern vor Regen
Unwetter in Italien: 15.000 Menschen obdachlos
In der überschwemmten norditalienischen Adria-Region Emilia Romagna gibt es noch keine Entwarnung - vielmehr zittern die Menschen, denn am Wochenende wird mit weiteren schweren Niederschlägen gerechnet. 14 Menschen sind durch die Überschwemmungen diese Woche gestorben, 15.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen und sind in Sporthallen, Schulen und Pfarren untergebracht.
Zivilschutz und Militär sind im Dauereinsatz, um die Straßen zu räumen. Bei dem Bahnverkehr gab es weiterhin Unterbrechungen. Die Bahnlinie Bologna-Rimini ist weiterhin nicht befahrbar. In mehreren Gemeinden gab es weder Strom noch Gas, auch mit den Telefon- und Internetverbindungen gab es Probleme.
Lebensmittel rar, kein Trinkwasser
Neun Gemeinden der Gegend Bassa Romagna - insgesamt 100.000 Einwohner auf etwa 100 Quadratkilometern, von denen 90 Prozent überflutet wurden - kämpften mit Problemen bei der Lebensmittel- und Wasserversorgung. Mehrere Häuser waren weiterhin ohne Trinkwasser. Die Regierung um Premierministerin Giorgia Meloni plant am kommenden Dienstag eine Ministerratssitzung, um erste Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Gebiete zu finanzieren.
"Auf jeder Straße gibt es mindestens sechs Erdrutsche“
Die meisten Bürger der von Überschwemmungen gefährdeten Gemeinde Sant‘Agata sul Santerno suchten Zuflucht in Unterkünften für Evakuierte, die im nahe gelegenen Massa Lombarda und Lugo eingerichtet wurden. „Auf jeder Straße gibt es mindestens sechs Erdrutsche, die Geografie der Gegend hat sich verändert“, so Monica Rossi, Bürgermeisterin der 6800 Einwohner zählenden Gemeinde Mercato Saraceno in der Provinz Forlì-Cesena.
In mehreren Teilen der Gemeinden ist die Strom- und Gasversorgung unterbrochen worden, Telefon und Internet funktionieren kaum. „Wir versuchen, mit unseren Bürgern ein wenig über soziale Medien zu kommunizieren, aber das ist nicht einfach.“
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