Karl Schmitzer jun. ist Landwirt aus Gaweinstal. Trotz des Einsatzes eines neuen Blattdüngers sieht auch er wegen des EU-Verbots der „Neonics“ das sichere Aus für den heimischen Rübenanbau und damit die österreichische Zuckerproduktion. Warum dann viel schlechtere Qualität des weißen Goldes als vor dem Verbot droht.
Die Wogen gehen bei den heimischen Rübenbauern wegen des EU-Verbots der „Neonics“ nach wie vor hoch. Obwohl diese Mittel weiterhin in Flohhalsbändern von Hunden und Katzen verwendet werden darf, sind sie für heimische Bauern verboten. Aber gerade damit hätte ein umweltverträglicher und halbwegs wirksamer Schutz gegen Rübenrüsselkäfer, Blattlaus und Co. eingesetzt werden können, lautet der Tenor unter den Landwirten.
Schädlinge nicht noch anlocken
Karl Schmitzer jun. aus Gaweinstal im Bezirk Mistelbach baut heuer auf drei Feldern Rüben an. Er hält nur wenig von den Pheromonfallen, die - wie berichtet - mit 155.000 Kübeln von Niederösterreichs Rübenbauern vergraben wurden.
„Alle Käfer fange ich damit nicht und ich will mir die Schädlinge nicht noch zu den Feldern locken“, erklärt der Bauer. Das Wetter hielt bisher den Schädlingsdruck sehr niedrig. Zusätzlich verwendete er einen neuen Blattdünger einer Neulengbacher Firma, der auch in Bio-Landwirtschaften eingesetzt werden darf. „Damit ist der Druck etwas schwächer“, schätzt er.
Düstere Aussichten
Aber auch Schmitzer glaubt, dass mit dem EU-Verbot der Kampf gegen den Käfer sicher verloren geht, denn die Population werde jährlich größer. Der heimischen Zuckerproduktion drohe damit das Aus. Dann müsse man Zucker importieren, der mit Mitteln behandelt wurde, die hierzulande schon vor 30 Jahren verboten wurden, beschreibt er eine düstere Zukunft.
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