Für Imkernachwuchs ist gesorgt! Bis Sonntag duellieren sich in Schattendorf bienennarrische Jugendliche in einem spannenden Wettbewerb. Die meisten von ihnen werden sich in Zukunft dem drittwichtigsten Nutztier nach Rind und Schwein widmen.
Das Zitat ist seit 1949 in Umlauf. Ob es wohl tatsächlich von Albert Einstein stammt? „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“
Heißt:
Bienen sind aufgrund ihrer Symbiose mit den Pflanzen aus unserem Ökosystem nicht wegzudenken – fast 80 Prozent der 3000 Nutz- und Wildpflanzen werden bestäubt, dieser volkswirtschaftliche Nutzen übersteigt den Wert der Honigproduktion um das 10- bis 15-fache.
Das alte Wissen der Bienenkunde und Honigproduktion an Jugendliche und Kinder weiterzugeben ist uns ein besonderes Anliegen.
Herbert Grafl, Organisator des Wettbewerbs
600 Imker für 9000 Völker
Im Burgenland hegen und pflegen rund 600 Imker mehr als 9000 Völker. „Das alte Wissen der Bienenkunde und Honigproduktion an Jugendliche und Kinder weiterzugeben ist uns ein besonderes Anliegen“, sagt Herbert Grafl, Obmann des Bienenzuchtvereins Rosalia-Kogelberg und Organisator eines dreitägigen Jungimker-Wettbewerbs, der heute in Schattendorf zu Ende geht.
21 Mädchen und Burschen aus allen Bundesländern durchlaufen elf Stationen und absolvieren einen Wissenstest, das Burgenland ist durch Elias Butz, Fabian Kainrath und Erik Köllner vertreten. Das Trio besucht die landwirtschaftliche Fachschule in Güssing.
„Zu den Highlights beim Bewerb zählen sicherlich das Begutachten eines Bienenvolkes, Mikroskopie und das sogenannte Drohnenzeichnen“, sagt Rene Wutschitz vom Landesverband der Bienenzuchtvereine.
Die Imker werden jünger
Was den Jugendreferenten besonders freut: Der Altersdurchschnitt der Bienenzüchter sinkt, möglicherweise auch wegen der beruhigenden Wirkung der Bienen auf den Menschen - Stichwort: Work-Life-Balance. „Bienen sind ein super Ausgleich, man muss aber den Umgang mit ihnen in Kursen lernen.“ Tatsächlich?
Eigenen Bienenstock mieten!
Im Internet kann man auf www.biene-burgenland.at „Bienen auf Zeit“ mieten, man stellt also einfach seinen eigenen Stock an einem windgeschützten Platz im Garten auf und beobachtet das emsige Treiben aus nächster Nähe. Nach der Saison wird der Honig von Profis geerntet, abgefüllt und dem Mieter in Ein-Kilo-Gläsern zurückgebracht. Kostenpunkt für den hauseigenen Honig: 290 Euro.
Das „Tier des Jahres“ fliegt voll auf Eisenstadt ab
Rund neun Millionen „Stadtbienen“ wurden seit dem Jahr 2018 auf den 8000 Quadratmeter großen Schmetterlingswiesen angesiedelt. „Wir wollten mit dieser Initiative einen Beitrag zum Weiterbestand und zur Vermehrung von Bienen leisten“, so der Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP). „Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat kommt bei uns bereits seit zehn Jahren nicht zum Einsatz. Wir bieten den Bienen also perfekte Rahmenbedingungen.“
Beliebter Stadthonig
Der von den „Stadtbienen“ produzierte Honig erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit. Nicht nur auf dem Wochenmarkt wird er von Imker Thomas Gabbichler verkauft, auch in die Regale ausgewählter Supermärkte im Burgenland hat er bereits Einzug gefunden.
Vielen ist die Bedeutung der Bienen für uns und unsere Natur nicht bewusst. Das wollen wir ändern.
Thomas Steiner, Bürgermeister von Eisenstadt
2021 rief der Ortschef mit dem Eisenstädter „Tier des Jahres“ ein Artenvielfalts- und Nachhaltigkeitsprojekt ins Leben. Nach Regenwurm und Igel ist heuer die Biene dran. „Vielen ist ihre Bedeutung für uns und unsere Natur nicht bewusst. Das wollen wir ändern.“
Am Samstag, am Welttag der Biene, verteilte Steiner in der Fußgängerzone süße Überraschungen an die Passanten: 300 Bienenstiche.
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