Das sonnige Wetter lässt die Früchte auf den Feldern endlich richtig reifen. Die Salzburger Landwirte wollen mit hiesigen Beeren überzeugen. Ihre Kunden wissen das zu schätzen.
Sie leuchten rot im Obstregal und füllen den Gaumen mit ihrem süßem Aroma: Erdbeeren. Schon seit April gibt es sie in fast jedem Supermarkt zu kaufen. Doch ein Blick auf das Etikett verrät: Aus Salzburg kommen diese Früchte nicht. Spanien und Marokko stehen als Importländer hoch im Kurs. Und kosten pro Körbchen teilweise nur 2,50 Euro. Die heimischen Bauern können da kaum mithalten. Sie sind durch die allgemeine Teuerung noch stärker unter Preisdruck geraten. Nicht nur die Erntehelfer bekommen höhere Kollektivlöhne, auch das Material für Verpackung und Verkauf ist heuer teurer.
Trotzdem sind die grün geernteten und tausende von Kilometern transportierten Früchte aus dem Ausland keine Konkurrenz für die Salzburger Landwirte. Ihre Erdbeeren können und sollen mit den frühen und günstigeren Supermarkt-Beeren nicht wetteifern, ist ihre einstimmige Aussage. „Mir ist die Konkurrenz eigentlich egal“, sagt Lukas Lehner, Juniorchef des Beerenstadls in Elsbethen. Auf seinem Feld können die Beeren selbst gepflückt werden. Der Ruf als Landwirte, bei denen man weiß, wo die Früchte herkommen, ist den Erdbeerbauern wichtiger. Dafür zahlen die meisten Kunden auch gerne mehr. „Regionale Ware wird stark nachgefragt, die Leute freuen sich darauf“, so Lehner.
Das Warten auf heimische Erdbeeren zahlt sich aus
Wenn es im Juni die erste sonnenverwöhnte Erdbeere aus Salzburg gibt, muss sie auch aromatisch sein, weiß Lehner: „Viele sind sehr kritisch und wollen richtig gut schmeckende Erdbeeren.“ Matthias Brötzner baut auf seinem Erdbeerland in Wals auch zum Selbstpflücken an. „Wenn unsere Erdbeeren reif sind, ist von den spanischen kaum mehr etwas im Supermarkt vorhanden“, sagt der Landwirt.
Die Motivation, sich gegen den Preisdruck durchzusetzen und auch am Sonntag auf dem Feld zu arbeiten, bekommt er von den Kunden. Die wollen Beeren, die vor ihrer Haustür wachsen. Oder sogar bio sind. Die gibt es bei Elisabeth Feldinger. Ihr Ökohof hat sich auf den biologischen Erdbeeranbau in Wals spezialisiert und sich damit ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen. Bevor ihre eigenen Erdbeeren reif sind, bietet sie Ware aus Deutschland an. Die ist zwar früher zu haben, kommt allerdings aus dem Folientunnel.
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