Bayern-Coach ratlos

Tuchel: „Keine Erklärung, wie das passieren kann“!

Ratlosigkeit, Ärger, Fassungslosigkeit, Frust, Verzweiflung - die Gefühlswelt von Thomas Tuchel ist nach dem überraschenden - und womöglich titelentscheidenden - 1:3 seines FC Bayern gegen RB Leipzig schwer mit nur einem Wort zu beschreiben. Fakt ist: Der Trainer der Münchner fand am Samstagabend „keine Erklärung [dafür], wie das passieren kann“ … 

Noch eine Viertelstunde nach Spielende war Tuchel bei den ersten „Sky“-Interviews nach der Pleite gegen die in der Vergangenheit als Gast so gern in der Münchner Allianz Arena gesehenen - weil bisher sieglosen - Leipziger konsterniert.

(Bild: AFP)

„Wenn ich verliere, will ich gegen eine bessere Mannschaft verlieren!“
Auf Glück oder Pech wollte sich der 49-Jährige dabei gar nicht erst herausreden, wenngleich er sich eine kleine Spitze gegen die „Bullen“ nicht verkneifen konnte. „Man muss anders spielen, wenn man ein Spiel gewinnen will. Wenn man so weit konstant unter seinem Level spielt, dann verliert man“, so Tuchel, der allerdings ergänzte: „Wenn ich verliere, will ich gegen eine bessere Mannschaft mit besserer Tagesform verlieren - und nicht, weil uns das Spiel aus den Händen gleitet.“

„... dann sieht es so aus, als ob RB gut gewesen wäre!“
Denn tatsächlich sei man eigentlich „gut ins Spiel gekommen“ - doch nach 30 Minuten und später in der zweiten Halbzeit hätte seine Mannschaft aufgehört. Erst dadurch, „wenn sich keiner mehr bewegt, keiner mehr auf Lücke geht, wenn du das nicht machst, dann sieht es so aus, als ob RB gut gewesen wäre“, so Tuchel. „Wenn du in New York über die Straße gehst, gehst du anders, als wenn du in Bogenhausen über die Straße gehst. Wenn du ohne zu gucken gehst, wirst du überfahren…“

(Bild: AP, krone.at-grafik)

Wie der Bayern-Trainer den Rest des Wochenendes verbringen wird, ließ er am Samstagabend größtenteils offen, ABER: Das Spiel von Titelkonkurrent Borussia Dortmund beim FC Augsburg „schau ich bestimmt nicht an! Ich hätte es aber auch nicht angeschaut, wenn wir gewonnen hätten …“

Bayern-Vorstand Kahn: „Glaube ist immer da!“
Und was sagte Bayern-Vorstand Oliver Kahn? „Mein Glaube ist immer da. Ich werde den Teufel tun und hier irgendwas abschenken“, sagte der Ex-Goalie. „Es ist bitter. Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Aber noch ist es nicht vorbei. Es ist vorbei, wenn der Schiedsrichter unser Spiel am kommenden Samstag in Köln abgepfiffen hat.“