Obwohl die Wassertemperatur im Arabischen Meer das ganze Jahr über hoch genug ist, um Zyklone entstehen zu lassen, treten diese nur vor oder nach dem Monsun auf. Im Schnitt kommt es im Mai und Juni, also vor dem Monsun, zu einem bis drei Zyklonen. Von August bis Dezember entstehen ein bis zwei Wirbelstürme. Während des Monsuns verhindern starke vertikale Scherwinde die Bildung der Zyklone.
Wie die Forscher um Amato Evan von der University of Virginia in den USA nun unter anderem nach Auswertung der gemessenen Windgeschwindigkeiten berichten, toben die Stürme seit 1979 in der Zeit vor dem Monsun deutlich stärker. Dies sei auf die Zunahme der Luftverschmutzung zurückzuführen. Seit 1930 habe sich der Ausstoß von Aerosolen wie Rußpartikeln oder Sulfaten in der Region versechsfacht.
Schmutzwolke verändert Windverhältnisse
Die Folge sei eine etwa drei Kilometer dicke Schmutzwolke, die über dem Nordindischen Ozean und dem Indischen Subkontinent hänge, die sogenannte South Asian atmospheric brown cloud, kurz "ABC". Diese Wolke reduziere die Sonneneinstrahlung und verändere die Oberflächentemperatur des Wassers, wodurch wiederum die Windverhältnisse beeinflusst würden. In der Zeit vor dem Monsun nehmen demnach die vertikalen Scherwinde ab, sodass die Bedingungen für die Entstehung und Intensivierung von Zyklonen günstiger werden.
Eine Reduzierung der Emissionen dürfte sich nahezu sofort auf die Wirbelsturmstärke auswirken, schreiben die Forscher. Sie weisen allerdings darauf hin, dass ihre Studie nur auf den Daten der recht wenigen Stürme im Untersuchungszeitraum basiert. Weitere Untersuchungen müssten den direkten Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Sturmstärke erst bestätigen.
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