Im Sommer wird wieder vermehrt geschwommen - da darf das Thema Schwimmbäder in der Landeshauptstadt nicht untergehen. Von sanierungsbedürftigen Bädern bis zu ausgeschöpften Kapazitäten bei Kurs-Angeboten: Innsbruck hat im Wasser-Freizeit-Bereich viel zu bieten, doch es stößt derzeit an Grenzen. Die „Tiroler Krone“ schaut sich die herausfordernde Situation an - ist hier Land in Sicht?
Nach dem Dauerregen kommt nun endlich der Sommer und mit ihm (hoffentlich) der Badespaß. Für viele ist das Schwimmen mit Kindheitserinnerungen verbunden, von mutigen Sprüngen vom Zehn-Meter-Turm, barfuß über das Gras rennen und Pommes mit Ketchup. Schwimmen ist aber freilich mehr als Planschen, mehr als „Wer kann länger tauchen“: Schwimmen zu können, kann nicht zuletzt überlebenswichtig sein.
Und trotzdem kann es nicht jeder: Nur knapp mehr als die Hälfte der Personen unter 19 Jahren kann schwimmen, acht Prozent der Österreicher ab dem Alter von fünf Jahren – also 700.000 Personen – sind deklarierte Nichtschwimmer. In Österreich sterben jährlich rund 40 Personen an den Folgen eines Ertrinkungsunfalls. Bei tödlichen Kinderunfällen ist Ertrinken die zweithäufigste Todesursache.
18 Unfälle in den Bädern in Innsbruck im Jahr 2019
Die Stadt Innsbruck versucht allen Bereichen des Schwimmens gerecht zu werden: Familie, Sport und Wellness. Sieht man sich die Versorgung von Einwohnern gegenüber der vorhandenen Wasserfläche an, so steht Innsbruck mit drei Hallenbädern bei rund 133.000 Einwohnern von den Landeshauptstädten an fünfter Stelle. Sprich: Wien, Graz, Linz und Salzburg haben ein besseres Angebot.
Doch dass Schwimmen-Können wichtig ist, beweist auch die große Nachfrage an Kursen. Diese übersteigt die Zahl der zu den benötigten Zeiten zur Verfügung stehenden freien Schwimmflächen, wie im Bäderbericht zu lesen ist. Immerhin passieren in Innsbrucks Bädern sehr wenig Unfälle: 2019 bei 796.337 Besuchern waren es 18, die eine ärztliche Versorgung notwendig machten.
Endlich Land in Sicht beim 50-Meter-Becken?
Laut der IKB ist der Schwerpunkt Sport das einzige Segment des Bäderkonzeptes der IKB, das bisher nur unzureichend umgesetzt wurde. Es drängt sich die Frage nach dem seit Jahren diskutierten 50-Meter-Becken auf. Das sanierungsbedürftige Höttinger Hallenbad könnte dafür geopfert werden. Als Alternative könnte dieses um ein zweites 25-Meter-Sportbecken erweitert werden. Viele Fragezeichen sind beim 50-Meter-Becken aber noch, etwa beim möglichen Standort: Es kämen etwa die Kranebitter Allee, das USI, die Olympiaworld, Amraser Hallenbad oder das Tivoli infrage.
Im Regierungsübereinkommen wird es nicht erwähnt. LHStv. Georg Dornauer (SPÖ) verweist auf eine Studie, die gerade erstellt wird. „Neben dem Erhalt bestehender Infrastruktur steht in diesem Bereich jedenfalls das seit Jahren diskutierte 50-Meter-Becken auf der Agenda. Dafür laufen aktuell konkrete Gespräche über einen Standort. Erste Ergebnisse wünsche ich mir noch im Sommer, spätestens im Herbst.“ Bis dahin gilt wohl: Kopf über Wasser halten.
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