Tirols Landeshauptmann Anton Mattle soll eine Arbeitsgruppe einrichten, um Umweltkatastrophen wie jene im Bereich der Sill künftig zu verhindern. Dies fordern jetzt Tirols Fischer. Sie sprechen sich für klare Vorgaben für Kraftwerke aus.
Tausende Fische starben bekanntlich Anfang Mai in Folge einer Wehröffnung am Kraftwerk „Untere Sill“ unterhalb der Europabrücke. Und schon zwei Tage später kam es laut Tiroler Fischereiverband am Weissenbach im Lechtal zu einer ähnlich verheerenden Spülung mit weitreichenden Folgen für die Fische. Nun reicht es den heimischen Fischern.
Wir sind es den Fischen und anderen Wassertieren schuldig, einen respektvolleren Umgang mit unseren Gewässern umzusetzen.
Zacharias Schähle, Tiroler Fischereiverband
„Keine saubere Wasserkraft!
“Es ist ein Gebot der Stunde, die energiewirtschaftliche Nutzung unserer Gewässer so schonend wie möglich umzusetzen - nicht zuletzt in Anbetracht der nationalen und EU-rechtlichen Vorgaben des Gewässerschutzes„, betont Zacharias Schähle von der Geschäftsstelle des Tiroler Fischereiverbands. Dass dies bei vielen Wasserkraftwerken in Tirol noch nicht der Fall sei, hätten die “unerträglichen Spülungen der letzten Wochen" dramatisch aufgezeigt.
Das Versprechen einer nachhaltigen und sauberen Wasserkraft in Tirol werde so nicht eingehalten.
Arbeitsgruppe mit Verband und Experten gefordert
Der Fischereiverband richtete deshalb ein Schreiben an Landeshauptmann Anton Mattle. Darin wird zeitnah eine Arbeitsgruppe mit dem Verband und anderen Experten verlangt. „Ziel muss es sein, rasch fachliche und rechtlich-verbindliche Vorgaben für ein ökologisches Geschiebemanagement bei den Wasserkraftwerken und Wasserfassungen in Tirol zu erarbeiten“, verlangen die Fischer.
So verheerende Spülungen und Naturzerstörungen wie zuletzt dürfen sich nicht mehr wiederholen, betonen die Verbandsvertreter. „Wir sind es den Fischen und anderen Wassertieren schuldig, einen respektvolleren Umgang mit unseren Gewässern umzusetzen“, sagt Zacharias Schähle.
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