Die Kluft zwischen Salzburg und dem Rest der Bundesliga war in der vergangenen Dekade riesig. Salzburg weist in zehn Jahren 230 Punkte Vorsprung auf Rapid auf. Ein Ende der Bullen-Festspiele ist nicht in Sicht.
Mit dem zehnten Meistertitel in Folge gelang Salzburg ein weiterer Meilenstein in der Vereinshistorie. Der Unterschied zu den Vorjahren war, dass mit Sturm Graz diesmal ein fast ebenbürtiger Gegner den Mozartstädtern das Leben schwer machte. „Dieser Titel fühlt sich noch geiler an als im letzten Jahr“, erklärte Cheftrainer Matthias Jaissle daher fast überschwänglich. Seine Bullen mussten hart um den Meisterteller - Andreas Ulmer und Co. bekommen ihn am Sonntag im Rahmen des Heimspiels gegen Austria Klagenfurt überreicht - ringen und über Wochen hinweg den Ausfall zahlreicher Leistungsträger kompensieren.
„Wir haben nie gejammert und nie lamentiert“, betonte der Deutsche, der Sturm ein großes Kompliment aussprach. „Sie haben eine hervorragende Saison gespielt und waren ein brutaler Konkurrent. Unfassbar, wie sie uns gefordert haben!“ Die Folge? „Ein paar graue Haare“, grinste der 35-Jährige.
Nichts anbrennen lassen
Am Ende sind es aber erneut die Salzburger, die den Bundesliga-Thron besteigen und damit ihrem Ruf als „Titelmonster“ wieder einmal gerecht werden. Die Dominanz des Serienmeisters wird ersichtlich, wenn man einen genaueren Blick auf die vergangenen zehn Meister-Jahre wirft. Salzburg hat in dieser Dekade 237 Spiele gewonnen und - wenn man die Punkteteilung außer Acht lässt - 775 Punkte gehamstert. Der Schnitt pro Partie beträgt sagenhafte 2,29 Zähler. Zum Vergleich: Rapid kommt als schärfster „Verfolger“ auf gerade einmal 545 Punkte - somit 230 hinter Salzburg - und auf einen Schnitt von 1,61. Sturm Graz liegt mit 534 Zählern (Schnitt 1,58) auf Rang drei.
Immerhin gelang es den „Blackies“, das Rennen um Platz eins diesmal offener zu gestalten. „Es ist vorwiegend an uns gelegen, dass das Duell Salzburg gegen Sturm so lange so spannend war“, meinte Trainer Christian Ilzer. „Salzburg hat ja nichts anbrennen lassen.“
Nur „Drago“-Klub besser
Ein Blick auf die aktuelle Tabelle unterstreicht seine Worte - die Jaissle-Elf kassierte nur eine Liga-Pleite. Diese setzte es just in der Murmetropole, allerdings liegt sie fast zehn Monate zurück. Eine derartige Bilanz übertrifft in Europas Top-20-Ligen nur ein Klub - Roter Stern Belgrad, das mit Aleksandar Dragovic sogar ungeschlagen blieb.
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