Prinz Harry wollte vom britischen Innenministerium die Möglichkeit, Polizeischutz für sich und seine Familie während Aufenthalten im Vereinigten Königreich anzumieten, einklagen - und ist nun damit gescheitert.
Als der jüngere Sohn von König Charles 2020 sein Engagement als hoher Royal aufkündigte und mit Ehefrau Meghan und Sohn Archie in die USA auswanderte, wurde ihm das Recht auf staatlichen Polizeischutz entzogen. Und das wird auch so bleiben.
Denn das Höchstgericht hat nun entschieden, eine Klage, mit der Harry das Recht erwirken wollte, sich in seiner alten Heimat gegen Entgelt von ausgebildeten Personenschützern der Polizei bewachen zu lassen, nicht zuzulassen.
„Nicht angemessen“
Das Innenministerium argumentierte, dass es „nicht angemessen“ sei, dass wohlhabende Personen Schutzmaßnahmen „kaufen“, zu denen auch bewaffnete Beamte gehören könnten, wenn es „das öffentliche Interesse nicht rechtfertigt“, dass jemand einen solchen Schutz auf öffentlich finanzierter Basis erhält.
Harrys Anwälte hatten zuvor argumentiert, dass der Prinz „mit seiner Geburt ein Sicherheitsrisiko geerbt“ habe und „zwar ein Leben lang“.
Er sei nach wie vor der Sechste in der Thronfolge, „war zweimal im Kampfeinsatz in Afghanistan und in den vergangenen Jahren war seine Familie gut belegbaren Drohungen von Neonazis und Extremisten ausgesetzt“.
Der Rechtsstreit mit dem Innenministerium ist nur einer von mehreren, die Harry derzeit in Großbritannien führt. In einem Zivilverfahren gegen den Verlag der Boulevardblätter „Mirror“ und „Sunday Mirror“ wird in den kommenden Wochen sogar mit einer Zeugenaussage des Prinzen gerechnet. Dabei geht es um Vorwürfe der Bespitzelung, wie dem Abhören von Sprachnachrichten.
Ähnliche Verfahren führt Harry auch gegen den Verlag der Blätter „Daily Mail“ und „Mail on Sunday“ sowie den Verlag der Zeitungen „Sun“ und der inzwischen eingestellten „News Group Newspapers“. Harry und Meghan hatten sich Anfang 2020 vom engeren Kreis der britischen Königsfamilie losgesagt und leben mit ihren Kindern inzwischen im US-Bundesstaat Kalifornien.
Verfolgungsjagd in New York
Die Schlappe vor Gericht muss dem Prinzen nach der seinen Aussagen zufolge „katastrophalen Verfolgungsjagd“ durch Paparazzi nach einer Preisverleihung in New York City in der vergangenen Woche wie ein weiterer Schlag ins Gesicht vorkommen.
Harry hatte seine Frau Herzogin Meghan gemeinsam mit ihrer Mutter Doria Ragland in der vergangenen Woche zu einer Preisverleihung in New York begleitet. Nach dem Verlassen der Veranstaltung wollten die drei, begleitet von einer Eskorte von mehreren SUVs, zu einer von einem Freund zur Verfügung gestellten Unterkunft fahren.
Um die Wohnung des Bekannten geheim zu halten, soll das Paar sich entschlossen haben, sich auf ein Katz- und Mausspiel mit Paparazzi einzulassen, um diese abzuhängen. Laut einer Pressemitteilung der Sussexes wäre man zwei Stunden lang durch New York gejagt worden. Fußgänger und andere Autofahrer währen dadurch in Gefahr gewesen.
Die Polizei dementierte, dass jemand in Gefahr gewesen sei. Auch ein Taxifahrer, der Harry, Meghan und deren Mutter zur Ablenkung einmal um einen Block gefahren hatte, wollte nichts von einer gefährlichen Situtation wissen. Die Paparazzi-Agentur Backgrid, die der Verfolgung beschuldigt wurde, dementierte ebenfalls, dass es zu gefährlichen Situationen gekommen sei.
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