Albin Blaschka vom Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs erklärt im „Krone“-Interview, warum die Tiere plötzlich regelmäßig in Salzburg auftauchen.
„Krone“: Herr Blaschka, wie kommt ein Bär auf Bahngleise?
Albin Blaschka: An der Stelle, wo der Unfall passiert ist, ist das Salzachtal sehr eng. Ich nehme an, dass der Bär in diesem Bereich versucht hat, von der einen auf die andere Talseite zu kommen. Und dabei hatte er wohl das Pech, dass er auf den Gleisen von einem Zug erwischt wurde.
Wie ungewöhnlich ist so ein Unfall mit einem Bären?
Bei Wildtieren sind Verkehrsunfälle die häufigste nicht natürliche Todesursache. Somit ist das auch beim Bären so. Bei Wölfen in Deutschland hat man herausgefunden, dass im Schnitt pro Jahr aus jedem Rudel ein Wolf durch den Straßenverkehr ums Leben kommt.
Ist es Zufall, dass es aktuell so viele Bärensichtungen in Salzburg gibt?
Ich gehe davon aus, dass bis zu dem Unfall zwei Bären in Salzburg unterwegs waren. Das ist für Salzburg schon außergewöhnlich. Solange keine DNA-Auswertungen vorhanden sind, können wir es aber nicht sagen. Es ist aktuell aber die Jahreszeit, in der diese Wildtiere wandern. Das dauert bis in den Sommer. Wenn sie einen Lebensraum finden, der ihnen gefällt, lassen sie sich nieder.
Kann das auch in Salzburg sein?
Es besteht zumindest die Möglichkeit. Ob es wirklich passiert, lässt sich schwer voraussagen. So viele Sichtungen sind hier unüblich. In Kärnten und dem westlichen Tirol gab es in den letzten Jahren aber bis zu sechs Bärennachweise pro Jahr. Die meisten kommen aus dem nördlichen Italien oder aus Slowenien. Allein dort gibt es rund 1000 Bären.
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