Seit gut einem Monat ist ein 61-jähriger Tiroler Skitourengeher im Bereich der Wollbachspitze in den Zillertaler Alpen verschollen. Die Alpinpolizei fügte weitere Puzzleteile zum Vermissten zusammen. Der Alpinist wird inzwischen in einer Gletscherspalte vermutet.
Mehrere Sucheinsätze von Alpinpolizei, Bergrettung Mayrhofen und Ginzling sowie des Polizeihubschraubers Libelle Tirol verliefen ergebnislos. Die Vermutung eines Lawinenunglücks bestätigte sich nicht, eher schien dann ein Absturz Grund für das Verschwinden des erfahrenen Alpinisten gewesen zu sein.
Absturz Richtung Sundergrund
Das Entdecken der beiden Skier und eines Skistocks in einer steilen Flanke unterhalb des Gipfels brachte zumindest ein wenig Licht in das Dunkel der Sache. So dürfte sich der Vermisste wohl im Bereich Richtung Sundergrund befinden.
Unsere Motivation, das Opfer jetzt möglichst rasch zu finden, ist groß. Derzeit sind die in Frage kommenden Spalten aber leider noch zu.
Florian Bauernfeind, Leiter der Alpinpolizei Schwaz
Bild: zVg
Opfer hatte Skier nicht angeschnallt
„Die Skier lagen – etwas voneinander entfernt – rund 30 Meter oberhalb des Skistocks, der 1,3 Meter unter der Schneedecke begraben war“, sagt Florian Bauernfeind, der Leiter der Alpinpolizei im Bezirk Schwaz. „Nach unseren Vermutungen hat er die Skier zum Zeitpunkt des Unglücks getragen, Felle waren nicht angebracht.“
Spalten derzeit zugeschneit
Der 61-Jährige könnte ausgerutscht und dann in eine Gletscherspalte gefallen sein. „Unter der Flanke, wo die Skier gefunden wurden, gibt es Spalten, die sind derzeit aber meterhoch mit Neuschnee und durch Windverfrachtungen zugedeckt“, schildert Bauernfeind.
Hoffen auf Schneeschmelze
„Die überdurchschnittliche Schneelage ließ neuerliche Sucheinsätze zuletzt nicht zu“, bedauert er. „Jedenfalls wirft die Besatzung der Libelle Tirol stets ein Auge auf den Bereich. Sobald sich eine Gletscherspalte öffnet oder sich apere Stellen zeigen, wird wieder zusammen mit der Bergrettung gesucht.“ Das angekündigte Schönwetter sollte die Schneeschmelze wohl beschleunigen.
Dabei soll dann eine Dampfsonde zum Einsatz kommen, an die eine Kamera angebracht ist. „Mit ihr gelangen wir bis 20 Meter tief in eine Spalte und sehen, ob sich das Opfer darin befindet“, sagt der Alpinpolizist.
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