Mit einem 300 Gramm schweren Schlosserhammer hatte ein 39-jähriger Linzer Akademiker am Campus der Linzer Uni einen Mathematik-Professor attackiert und schwer verletzt. Laut einem psychiatrischen Gutachten war der Mann zu dem Zeitpunkt nicht zurechnungsfähig. Im Landesgericht Linz wurde am Mittwoch aufgrund der ungünstigen Gefährlichkeitsprognosen seine Einweisung in eine geschlossene forensische Anstalt verfügt. Der Betroffene erbat sich Bedenkzeit.
Der 39-jährige Linzer hatte nach der Matura an der Johannes Kepler Uni Linz (JKU) ein Mathematik-Studium abgeschlossen. Laut Psychiaterin Adelheid Kastner ist er überdurchschnittlich intelligent, galt in seinem Fachbereich geradezu als genial. Doch im Alter von 19 war bei ihm eine „paranoide Schizophrenie“ diagnostiziert worden, die nur mit Medikamenten behandelt werden kann. Doch das glaubte er nicht.
Stimmen von Aliens
Er hörte Stimmen von Aliens, war davon überzeugt, dass ihm Geheimdienste im Zusammenwirken mit Linzer Uni-Professoren einen Chip in den Kopf gepflanzt hätten. Er reiste eigens nach Japan, um ihn sich entfernen zu lassen, war dann enttäuscht, als Ärzte dort nichts fanden.
2017 raubte er mit einer geladenen Flinte am Parkplatz eines Linzer Kinos einem Paar das Auto, weil er damit nach Russland flüchten wollte, um sich vor seinen „Feinden“ in Sicherheit bringen zu können. Er wurde dann fünf Jahre lang psychiatrisch betreut, setzte seine Medikamente aber ab und attackierte im Wahn heuer am 28. Februar auf dem Linzer Uni-Campus einen Professor mit einem Hammer. Das 56-jährige Opfer erlitt eine Rissquetschwunde und zwei Rippenbrüche.
Bedenkzeit erbeten
Am Mittwoch wurde im Landesgericht Linz eine stationäre Unterbringung des nicht zurechnungsfähigen 39-Jährigen - als Folge der prognostizierten Gefährlichkeit - in eine geschlossene forensische Abteilung verhängt. Der Betroffene erbat sich Bedenkzeit, die Entscheidung ist daher auch noch nicht rechtskräftig.
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