Millionenschäden in der steirischen Landwirtschaft. Diesmal hielten die Dämme eines Gnadenhofs den Wassermassen stand. Nur Blutsauger sind Nutznießer dieses Wetters.
Starkregen, Hagel und Sturm - die ersten schweren Gewitter des Jahres gingen am Dienstag auf die Steiermark nieder und ließen 3500 Hektar verwüstet zurück. Zwei Millionen Schaden, so rechnet Fachmann Mario Winkler von der Hagelversicherung vor, entstand allein an Obstkulturen und Ackerflächen; dort blieb vielfach nur Schlamm über. Regional lagen sogar Mittwochfrüh noch dicke Hagelkörner.
Bis zu 70 Liter Regen fiel am Dienstag
Die Regenmassen waren beachtlich: 70 Liter fielen im „Hotspot“ östlich von Graz innerhalb von nur zwei Stunden. Und am Mittwoch schüttete es wiederum teils heftig. Der Trost: Ab heute wird das Wetter wieder besser, zu Pfingsten soll es frühsommerlich werden!
Tiere am Gnadenhof blieben verschont
Ein großes Danke kommt jetzt von den engagierten Tierschützern Ingrid und Michael Stracke von „Vicky und Purzel“. Unsere Leser erinnern sich, wie heftig der schöne Gnadenhof in Vasoldsberg bei Graz von den Unwettern im Jahr 2021 getroffen wurde: Die „Krone“-Familie hat beherzt ganz tief in die Börsen gegriffen, um die hohen Kosten, die für die Tierschützer nicht zu stemmen gewesen wären, aufzufangen.
„Dank der großartigen Hilfe sind wir jetzt mit überschwemmten Wiesen, aber ohne Sachschäden davongekommen“, berichten die Strackes, die direkt in der „Hauptschneise“ der Unwetter lagen. „Die Baumaßnahmen haben sich super bewährt. Danke!“ Hunde, Katzen, Pferde, Rinder, Vögel, Enten, Schweine - die Strackes versorgen vorbildlich Tiere, die Sympathieträger sind.
Gelsen sind für uns zwar lästig und keine Sympathieträger. Aber sie sind eben auch wichtige Nahrungsquellen für Fledermäuse, Libellen oder Wasserkäfer. Hätten wir keine Gelsen würde ein Stück Ökosystem fehlen - und wir hätten andere Probleme.
Johannes Gepp
Gelsen als Nutznießer des Wetters
In eine andere Kategorie fallen jene, die bei diesen Wetterverhältnissen richtig aufblühen: Gelsen. „Am Land sind es vor allem Regentonnen, Tümpel, Lacken aller Art, aber auch in der Stadt gedeihen Gelsen etwa in Regenrinnen prächtig“, weiß Johannes Gepp, Präsident des Naturschutzbundes. „Das sind begehrte Brutstätten.“
Damit wird das heuer, so befürchten viele, ein Gelsen-Jahr! Die ersten Vorboten in Form von fiesen, juckenden, anschwellenden Stichen sind jetzt schon gut zu bemerken. Ein schwacher Trost: „Gelsen sind Nahrungsgrundlage für Fledermäuse, auch Libellen oder Wasserkäfer“, so Gepp. Und: „Hätten wir sie nicht, würde ein Stück Ökosystem fehlen, und wir hätten andere Probleme.“
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