





Die Militärmusik ist ein wichtiger, traditioneller Teil des Bundesheeres, unsere Soldaten sorgen nicht nur für die Sicherheit unseres Landes, sondern leisten auch als Musiker einen wertvollen kulturellen und gesellschaftlichen Beitrag, der weltweit verbindet. Diesen Auftrag werden 700 Soldaten heute in Klagenfurt bei einem Festival erfüllen, das nicht nur Nationen vereint und für Emotionen sorgt, sondern auch die Wirtschaft stärkt!
Seit Montag wird im Klagenfurter Wörthersee-Stadion musiziert, gesungen, marschiert und umgebaut. Zusätzlich zu den 700 Militärmusikern sind dort 500 weitere Soldaten stationiert. Sie sorgen für die Sicherheit, die Versorgung und gemeinsam mit privaten Firmen für die Organisation und den reibungslosen Ablauf des Militärmusikfestivals, das Klagenfurt heute in eine noch nie dagewesene Klangwolke hüllen wird.
So viele Militärmusiker wie noch nie in Klagenfurt
2003 fand in der Kärntner Landeshauptstadt das letzte Mal ein Militärmusikfestival statt, noch im alten Stadion, jedoch nicht in dieser Größe. So ist das Wörthersee-Stadion seit Montag die militärische Heimat von insgesamt 1200 Soldaten, es hat damit sozusagen eine größere Truppenstärke als eine Kärntner Kaserne. Alle militärischen Gäste und Unterstützer sind jedoch in umliegenden Hotels untergebracht. In Kasernen wäre dies aktuell infrastrukturell nicht möglich – das freut vor allem regionale Beherbergungsbetriebe, deren Betten gefüllt sind.
Das Militärmusikfestival erfüllt übrigens gleich mehrere Aufträge: Denn das gemeinsame Musizieren dient den acht teilnehmenden österreichischen Militärmusiken auch als eine Art „Angleichungsgefechtsdienst“, damit sie ihre Stücke österreichweit im Takt – im militärischen Gleichschritt – performen, die Tradition standesgemäß hochhalten und im Rahmen der aktuellen Kampagne „Mission vorwärts“, die Werbetrommel für das Bundesheer rühren, um dringend notwendigen Soldaten-Nachwuchs zu gewinnen.
hüllen Klagenfurt heute in eine einzigartige Klangwolke. Sie kommen aus ganz Österreich, Italien, Slowenien, Montenegro und dem Oman.
Durch das gemeinsame Auftreten mit ausländischen Militärmusiken hat das Event auch einen diplomatischen Charakter, verbindet Nationen und unter den Soldaten entstehen internationale Freundschaften. Da die Einnahmen im Rahmen des Events „Licht ins Dunkel“ zugutekommen, wird auch ein karitativer Auftrag erfüllt, an dem sich alle Zuseher beteiligen können, indem sie bei der Ticketbestellung spenden können.
Festival-Tickets, Parkplätze und Co.
12.000 Besucher werden heute erwartet. Ab 17 Uhr ist das Wörthersee-Stadion geöffnet. Das Festival beginnt dann um 19 Uhr. Parkplätze gibt es auf der Südseite des Stadions, außerdem gibt es die Möglichkeit des Park & Ride vom Parkplatz Minimundus. Tickets sind an der Abendkasse erhältlich und unter musik.bundesheer.at
Interview: Militärmusik-Familie im Takt vereint
Stefan Schusser, Schlagzeuger der Militärmusik Kärnten, erzählt über seine Anfänge, notwendige Voraussetzungen und sein persönliches Highlight.
„Krone“: Herr Oberstabswachtmeister, wie wurden Sie zum Militärmusiker?
Stefan Schusser: Familienbedingt bin ich immer schon Musiker. Ich bin auch bei der Trachtenkapelle Patergassen. Ich habe mich daher bereits vor dem Grundwehrdienst im Jahr 2003 bei der Militärmusik beworben. Man muss einen Vorspieltermin absolvieren. Ich konnte mich durchsetzen und wurde als Schlagzeuger aufgenommen.
Was ist die Voraussetzung?
Voraussetzung ist natürlich musikalische Erfahrung. Die Plätze sind nämlich begrenzt, es werden nur die Besten genommen. Grundwehrdiener bleiben ein Jahr, bekommen dann einen Spezialvertrag und verdienen auch mehr als im regulären Präsenzdienst. In dieser Zeit wachsen sie musikalisch über sich hinaus.
Was ist heute das Highlight für Sie?
Die Kulisse hier ist einzigartig. Ganz besonders freut es mich jedoch, mit meinem Vater, der Stabführer unserer Militärmusik ist, und meinem Bruder, der Saxofon spielt, gemeinsam aufzutreten. Mein Vater Walter hat dafür sogar extra seine Pensionierung verschoben.
Interview: Wenn die Musik Menschen vereint
Maresciallo Capo Andrea Bagnolo ist Carabinieri-Dirigent. Er spricht über seinen Berufsweg, Auftritte
„Krone“: Herr Andrea Bagnolo, Sie sind Dirigent bei der Militärmusik der italienischen Carabinieri. Wie verlief Ihr Berufsweg?
Andrea Bagnolo: Ich habe eine Polizeiausbildung absolviert und als normaler Carabiniere begonnen. Nebenbei studierte ich Orchester-Dirigieren. Das brachte mich letztlich zur Militärmusik der Carabinieri. Nun bin ich seit 13 Jahren der Dirigent der Fanfara del 3. Reggimento Lombardia aus Mailand.
Wie ist das Gefühl, wenn man im Wörthersee-Stadion gemeinsam mit knapp 700 Militärmusikern spielt?
Wir waren bereits bei größeren Festivals in China und Amerika, haben die Hymne für AC Milan gespielt, aber dieses Event im Kärntner Stadion ist etwas ganz Besonderes. Die Stimmung ist einzigartig und alle Nationen verstehen sich so gut. Der Abend wird ein echtes Highlight.
Was ist die große Herausforderung bei diesem Event?
Wenn Hunderte Musiker verschiedener Nationen zugleich spielen und im Gleichschritt marschieren, dann muss alles perfekt einstudiert und abgestimmt sein. Das haben wir die vergangenen Tage geübt. Egal, von welchem Teil der Erde wir kommen, die Musik vereint uns alle.
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