Fulminanter Konzertabend - Herbert Grönemeyer tanzte gemeinsam mit seinen Fans auf Wolke sieben in der ausverkauften Wiener Stadthalle. Und wollte gar nicht mehr nachhause . . .
Eigentlich wollte Herbert Grönemeyer schon 2022 auf „20 Jahre Mensch“-Jubiläumstour gehen. Doch dann kam ihm eine Corona-Infektion dazwischen - und weil sich das Virus als besonders hartnäckig herausstellte, musste er die gesamte Tour absagen.
Umso begeisterter kehrte er nun nach vier langen Jahren auf die Bühne zurück. Mittwochabend feierte er ein fulminantes Comeback in der ausverkauften Wiener Stadthalle. Und ließ sich dafür von rund 14.000 Fans auf unermüdlich applaudierenden Händen tragen.
Die Lieder seines neuen Albums „Das ist los“ sprühen - trotz schwieriger Themen - von einem Optimismus, der das Konzert von Anfang an prägte. Aber natürlich waren es vor allem seine großen Hits wie „Männer“, „Vollmond“, „Alkohol“ oder „Zeit, dass sich was dreht“, mit denen Grönemeyer die Halle bis in die allerletzte Reihe zum Kochen brachte. Dazu tänzelte der 67-Jährige mit erstaunlicher Kondition und „unglaublichen Beinen“ wie auf Wolke sieben - und forderte sein Publikum zum kollektiven „Schulterwalzer“-Schunkeln auf.
Grönemeyer hatte „Flugzeuge im Bauch“
Kaum ein Song, bei dem die Menge nicht zum textsicheren Chor verschmolz. Vor allem bei den langsamen Nummern wie „Halt mich“, „Der Weg“ und natürlich Grönis Österreich-Hymne „Ich hab dich lieb“ sorgte das beim Sänger selbst sichtlich für „Flugzeuge im Bauch“. „Was für ein besonderer Abend! So einen hatten wir auf dieser Tour noch nicht“, gab er sich überwältigt. „Das hätte ich mir nicht im süßesten Wundertraum vorstellen können. Es ist wirklich unfassbar, welche Wärme mir hier entgegenschlägt.“
Wunderbares Miteinander
Wärme, Zusammenhalt, Miteinander in Zeiten der Krisen - dafür appelliert Herbert Grönemeyer immer wieder auf seiner Tour. Und für diesen einen einzigartigen Abend ist ihm das wirklich gelungen. Ein wunderbares Miteinander, von dem er selbst nur schwer Abschied nehmen konnte, minutenlang badete er im Applaus, musste das eine oder andere Tränchen wegdrücken - und spielte dann sogar noch alleine am Klavier weiter, als seine Band schon auf dem Weg ins Bett war. Poetisch schön verabschiedete er sich mit Goethes „Einmal nur in unserm Leben“ - wie eine allerletzte Liebeserklärung an sein österreichisches Publikum:
„Einmal nur in unserm Leben,
Was auch sonst begegnen mag,
Ist das höchste Glück gegeben,
Einmal feiert solchen Tag!“
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