In Pelosis Büro

Fuß auf Schreibtisch: Haft für Kapitol-Chaot

Ausland
25.05.2023 10:15

Mit einem Bild, das ihn während des Sturms auf das US-Kapitol mit dem Fuß auf dem Schreibtisch von Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi zeigt, ist Richard Barnett zu zweifelhafter Bekanntheit gelangt. Nun musste sich der pensionierte Feuerwehrmann für seine Beteiligung an dem Angriff auf den Parlamentssitz in Washington vor Gericht rechtfertigen. Er fasste eine mehrjährige Haftstrafe aus.

Beim Sturm auf das Kapitol im Jänner 2021 posierte er provokant mit einem Stiefel auf dem Tisch der damaligen Sprecherin des Repräsentantenhauses - vor Gericht wurde dem 62-Jährigen nun unter anderem Störung der öffentlichen Ordnung und Eindringen in ein offizielles Gebäude mit einer gefährlichen oder tödlichen Waffe vorgeworfen, so die Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Der Anhänger des damals frisch abgewählten Präsidenten Donald Trump habe einen in einem Spazierstock versteckten Elektroschocker dabeigehabt.

Richter: Barnett „eines der Gesichter des 6. Jänner“
Eine Geschworenenjury hatte ihn im Jänner in acht Anklagepunkten schuldig gesprochen, nun steht auch das Strafmaß fest: Es setzte viereinhalb Jahre Gefängnis für den Randalierer. Richter Christopher Cooper warf ihm vor, keine Reue gezeigt und versucht zu haben, aus dem Angriff Kapital zu schlagen, wie US-Medien aus dem Gerichtssaal berichteten. „Sie sind wohl oder übel zu einem der Gesichter des 6. Jänner geworden, und ich denke, Sie haben das genossen“, sagte er demnach.

Barnett war im Jänner während des Gerichtsprozesses bei bester Laune. (Bild: 2023 Getty Images)
Barnett war im Jänner während des Gerichtsprozesses bei bester Laune.

Randalierer: „Ich gebe zu, dass ich wütend war“
Den Berichten zufolge hinterließ er eine Notiz, auf der er Pelosi als „Schlampe“ beschimpfte. Später habe er signierte Kopien des Fotos zum Verkauf angeboten. „Ich war an dem Tag wütend. Ich gebe zu, dass ich wütend war, und ich entschuldige mich dafür“, sagte Barnett im Gerichtssaal. Der Regierung warf er demnach jedoch vor, ihn zwingen zu wollen, Reue für Dinge zu zeigen, die er nicht getan habe. Die Polizei habe damals friedliche Demonstranten im Kapitol angegriffen. Er werde das Urteil daher anfechten.

Anhänger von Trump hatten am 6. Jänner 2021 den Sitz des US-Parlaments in Washington erstürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen. Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede damit aufgewiegelt, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Infolge der Krawalle kamen fünf Menschen ums Leben. Zahlreiche der Angreifer wurden inzwischen verurteilt.

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