Zivildiener können künftig auf freiwilliger Basis eine Grundausbildung „Pflege“ absolvieren. Die Teilnahme am „UBV-Modul“ (Unterstützung in der Basisversorgung) ist Teil des zweiten Pakets der Pflegereform und wird auf Pflegeausbildungen anrechenbar sein.
Das sogenannte UBV-Modul ist bereits jetzt ein Teil in etlichen Berufen wie z.B. Diplom-Sozialbetreuer mit Schwerpunkt Behindertenbegleitung oder bei Heimhelfern, so Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP). Es besteht aus einem theoretischen (100 Unterrichtseinheiten) und einem praktischen Teil (40 Stunden) inklusive Abschlussprüfungen.
Berechtigung für zahlreiche Tätigkeiten
Wer das Ausbildungsmodul erfolgreich abschließt, erhält die Berechtigung für zahlreiche Tätigkeiten im Pflegebereich - etwa zur Unterstützung bei der Körperpflege (wie z.B. Aufstehen aus dem Bett, Duschen oder Rasieren), Unterstützung beim An- und Auskleiden, Unterstützung und Förderung der Bewegungsfähigkeit und beim Lagern.
Auch können die Absolventen bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme helfen (z.B. Zu- und Vorbereiten von Mahlzeiten, Assistenz beim Essen und Trinken), aber auch bei der Arzneimitteleinnahme oder bei Problemen mit der Ausscheidung. Ermöglicht wird die Teilnahme für Zivildiener in den Bereichen Krankenanstalten, Sozial- und Behindertenhilfe, Altenbetreuung und Krankenbetreuung - das sind laut Plakolm gut 47 Prozent der Zivildiener.
Zivildienst „der beste Headhunter für den Sozialbereich“
Der Zivildienst sei „der beste Headhunter für den Sozialbereich“, denn bis zu 70 Prozent würden auch nach dem Zivildienst haupt- oder ehrenamtlich bei ihrer Organisation oder Einrichtung bleiben. „Mit der Aufwertung und Anrechnung für Zivildiener im Pflegebereich erleichtern wir auch dort Interessierten, im Sozialbereich zu bleiben. Damit wird der Zivildienst für junge Burschen hoffentlich auch ein Türöffner in die Pflegeausbildungen“, so Plakolm.
Das Rote Kreuz sprach am Mittwoch von „positiven Signalen“, die das bereits am Mittwoch präsentierte Gesamtpaket ausgesendet habe. „Das Ziel muss aber sein, dass langfristige Strukturen geschaffen werden, um den Beruf für neue Pflegekräfte attraktiv zu gestalten“, sagte Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. Dass bei ausländischen Pflegekräften die Anerkennung ihrer Ausbildung und Gesamtqualifikation erleichtert wird, sei hinsichtlich der benötigten Arbeitskräfte eine richtige Entscheidung.
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